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Methoden zur Prüfung der elektrokutanen Sensibilität. Kap. XVII.
läufig die beste Art und Weise beschrieben worden, die in ihr ent-
haltenen Nervenausbreitungen zu erregen. Man kann dies sowohl mit
Hilfe des Induktionsstroms wie des konstanten Stroms erreichen. Die
durch den mit der sekundären Spirale verbundenen Pinsel hervorge-
rufene Empfindung ist bei schwächeren Stromstärken ein eigentüm-
liches Gefühl von „Zingern“ und „Ziehen“, welches erst bei höheren
Stromstärken sich zu einer wirklichen Schmerzempfindung steigert.
Diese der Haut gesunder Menschen eigentürfliche Reaktion auf
schwächere Induktionsströme bezeichnet man mit dem Namen der
elektrokutanen Sensibilität, welche, wie Leyden’s'?" und
Bernhardt’s'?® Untersuchungen zeigten, je nach den verschiedenen
Regionen des Körpers eine verschiedene ist. Nach dem Vorgange
Leyden’s prüft man diese Empfindlichkeit der Haut für den elek-
trischen Reiz dadurch, dass man in stets gleicher Distanz von '/, Ctm.
die Spitzen eines oben isolirten kupfernen Zirkels, dessen Schenkel
mit den Polen der sekundären Spirale eines Induktionsapparates ver-
bunden sind, auf verschiedene Punkte der Haut aufsetzt und jedesmal
den Rollenabstand notirt, sobald die Versuchsperson angibt, das oben
geschilderte eigentümliche Gefühl zu empfinden, das bei elektrischer
Reizung der Haut (mittelst des Induktionsstroms) sich einstellt. Je
nach der Stärke des induzirenden Stromes und der Konstruktion des
Induktionsapparates werden die absoluten Zahlenwerte für die ein-
zelnen Regionen schwanken, das Verhältniss der Empfindlichkeit aber
in den einzelnen Bezirken immer ein gleiches bleiben. So konnten
9 Zonen ausgesondert werden, welche jede um etwa '/, Otm. Rollenabstand
von einander verschieden, folgendermassen etwa benannt werden könnten:
I. Zungenzone = 16,6 (d. h. bei den nach obiger Methode
zu untersuchenden Personen konnte die sekundäre Rolle von der
primären 16,6 Centimeter entfernt sein, ohne dass sich bei denselben
an der Zungenspitze das nun schon öfter erwähnte eigentümliche Gefühl
verlor), Zungenspitze 17,5 Ctm., Gaumen 16,7, Nasenspitze 15,7 Otm.
II. Antlitzzone = 15,05 (Augenlider, Zahnfleisch 15,2, Rote
Lippen 15,1, Wange 14,8).
Il. Stirnzone = 14,45 (Nicht roter Teil der Lippen 14,5,
Stirn 14,4).
IV. Schulterzone = 13,7.
V. Rumpfzone — 12,8 (Oberarmzone) (Brustbein und Nacken-
wirbel 13,0; Rückenwirbel (oben), Oberarm, Gesäss 12,8; Rücken
(Mitte), Hinterhaupt, Lendengegend, Hals am Unterkiefer 12,7; Vorder-
arm 12,6; Scheitel 12,5).