Full text: Elektrizitätslehre für Mediziner und Elektrotherapie

8 15. Elektrischer Strom. Richtung desselben. 23 
elektrischen Strom, und man nennt Richtung des elektrischen 
Stromes diejenige, in welcher sich die positive Elektrizität fortpflanzt, 
indem es sich von selbst versteht, dass die negative sich dann in 
entgegengesetzter Richtung bewegen muss. 
$ 15. Wenn wir nun zwei Konduktoren nehmen, von denen der 
eine mit positiver, der andere mit einer gleichen Menge negativer 
Elektrizität geladen ist, und diese durch einen leitenden Draht in 
Verbindung setzen, so wird in dem Draht wesentlich derselbe Vorgang 
stattfinden, als hätten wir jeden der Konduktoren einzeln mit der Erde 
in Verbindung gesetzt. Von der Seite des positiven Konduktors her 
wird durch die Verteilung von Querschnitt zu Querschnitt eine Bewe- 
gung der positiven Elektrizität vom Konduktor nach der Mitte des 
Drahtes zu und eine Bewegung der negativen Elektrizität von der 
Mitte nach dem Konduktor zu stattfinden; umgekehrt wird sich auf 
der Seite des negativen Konduktors die negative Elektrizität nach der 
Mitte zu, die positive dagegen von der Mitte nach dem Konduktor hin 
bewegen. In der Mitte selbst werden die von beiden Seiten kommen- 
den entgegengesetzten Wlektrizitäten sich gegenseitig neutralisiren. 
Man sieht also, dass der elektrische Strom in beiden Hälften des 
Drahtes ein und dieselbe Richtung hat, nämlich von dem positiven 
nach dem negativen Konduktor hin. 
Statt zweier einzelner mit positiver und negativer Elektrizität 
geladener Konduktoren kann man sich bei diesem letzten Versuche 
natürlich mit Vorteil einer Kleist’schen Flasche oder einer Batterie 
bedienen, da die beiden Belegungen einer solchen ja nur zwei Kon- 
duktoren vorstellen, welche ausserordentlich stark mit positiver und 
negativer Klektrizität geladen sind. In der Tat, wenn wir diese durch 
einen Jieiter mit einander verbinden, so erhalten wir einen Strom von 
der positiven zur negativen Belegung und eines so erzeugten Stromes 
bedient man sich daher vorzugsweise zu den Versuchen über den elek- 
trischen Strom. 
Am besten jedoch eignet sich zum Studium der elektrischen 
Ströme und ihrer Wirkungen die in $ 12 beschriebene Holtz’sche 
Maschine. Verbindet man die Einsauger e und f durch einen Draht 
und setzt die Maschine in Gang, so vereinigen sich die positive Elek- 
trizität von e und ‘die negative von f sofort wieder miteinander und 
der Draht ist von einem stetigen elektrischen Strome durchflossen. 
Wenn man aber die Drähte, die von e und f ausgehen, in zwei 
Knöpfen ausgehen lässt, und diese Knöpfe, nachdem die Maschine in 
 
	        
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