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Wir werden in der Folge noch durch die Betrach-
tung. der .zweigliedrigen Kette zu bestimmteren Unter-
scheidungen veranlasst. werden in Absicht auf die Be-
dingungen und die Form, unter welchen. dasjenige,
was man unter elektrischer Leitung eigentlich verste-
hen muss, Statt findet; aber schon nach den bisjetzt
festgestellten Resultaten unserer Entwickelung muss
sich uns die Bemerkung aufdringen, dass der so lange
in der Lehre vom Galvanismus herrschend gewesene
Begriff der sogenannten elektrischen Leitung vorzüg-
lich mit zu denjenigen gehört, deren unklare, über-
eilte und principlose Anwendung in der Wissenschaft
es aufs anschaulichste bestätigt,. dass, so oft uns die
Wirkungen der Natur unzusammenhängend und regel-
los erscheinen, die Quelle des scheinbaren Mangels au
Uebereinstimmung und Gesetzlichkeit nicht ihr, son-
dern einzig und allein nur der Sichtungslosigkeit unse-
rer eigenen Vorstellungen und dem WViderstreite des
Aberwitzes gegen. die ewig klare harmonische Gesetz-
mässigkeit der Naturoffenbarungen beizumessen sey,
Unter den im Gebiete des Erkennens zu einer
transitorischen Herrschaft gelangten Traumidolen, die
mit dem erlogenen Schein einer regelnden Leitung
nichts als Verwirrung und Widerspruch erzeugt haben,
giebt es keines, durch welches die Wissenschaft härter
und unverantwortlicher despotisirt worden wäre, als
das Phantom der materiellen Substantialität eines elek-
trischen Fluidums. Die mannichfaltigsten und vielsei-
tigsten Äeusserungen der Naturthätigkeit sind nur als
die Erzeugnisse der Allgegenwart und Machtvollkom-
menheit dieses gigantischen Gespenstes betrachtet wor-
den, ja fast alle übrige Imponderabilien haben die Ent-