Seiten der Berührungsflächen “in das Innere beider
Scheiben hinein; bleiben hingegen'die Aussenflächen
-ohne jene Verbindung, so können die Scheiben eine
ungleich längere Zeit in ihrer Lage über einander be-
harren, bevor‘ dieselbe Neütralisation in gleicher Aus-
dehnung bis in das Innere der Scheibe hinein zu Stande
‚gekommen ist. Dass. sie am Ende dennoch wirklich
Statt findet, istnurdie Folge der praktischen Unmöglich-
keit eines schlechthin lückenfreien, absolut gleichzeiti-
gen: und gleichmässigen ‚Contacts; die unvermeidlichen
Differenzen in der Berührung bedingen jedesmal auch
eine Differenz des gegenseitigen Verhaltens beider Flüs-
sigkeiten an verschiedenen Stellen, mit welchem hier
der eine, dort der andere Focus einer galvanischen
'Thätigkeitssphäre sich zu bilden beginnen, deren Re-
sultat das neutrale Produet der chemischen Synthesis
ist. Aber die Erfahrung lehrt schon durch diese Ap-
proximalion, dass, wenn ein Contact, derin aller Strenge
jenen Forderungen entspräche, zu bewerkstelligen wä-
re, sodann auch keine chemische 'Thätigkeit zwischen
den beiden flüssigen Substanzen erfolgen würde, wel-
ches nach der gewöhnlichen Vorstellung, die den che-
mischen Process lediglich als das Resultat einer einseiti-
gen chemischen oder elektrochemische n Affinität betrach-
tet, schlechterdings nicht begriffen zu werden vermag.
Wir sind dalier durch die Erfahrung nicht nur
berechtigt, sondern selbst, um sie nur zu begreifen,
dazu gezwungen, den folgenden Satz, welcher für die
Lehre vom Galvanismüs, und für die Chemie und Na-
turwissenschaft überhaupt von der höchsten Bedeutung
ist, anzuerkennen und bei dem fernern Fortgange
unserer Untersuchungen zum Grunde zu legen,