410
todt'ist, warum soll er'nicht auch die lösend6 Kraft be-
sitzen, welche in den zuvor indifferent gewordenen
Stoffen die entgegengesetzten Relationen hervorzurufen
und eine Metamorphose’, deren Resultate wir in den
organischen Processen der Natur in jedem Augenblicke
tausendfällig gewähr werden 'können, vollständig durch-
zuführen vermag. Die Ansicht theilweise anerkennen
müssen umd ‘doch bei der völlig untergeordneten me-
chanischen Vorstellungsweise:stehen bleiben, heisst ge-
radehih ‘der höheren‘ Erkenntniss widerstreben oder
einen gänzlichen Mangel’ an Empfänglichkeit für die-
selbe darlegen.
Die Flüssigkeiten bleiben in der geschlössenen
Kette, so gut wie jedes andere Glied derselben, an einer
und derselben Stelle; es findet keine andere örtliche®
mechanische Bewegung in’ derselben Statt, als nur eine
solche, welche die Folge innerer Thätigkeiten und be-
reits vollzogener, rein dynamischer Transformationen
ist, und wenn in’der Sprache der höheren Physik von
einem'Kreislaufe der Functionen, von einem Ausein-
andertreten der chemischen Factoren u. s. w. die Rede
ist, so haben diese Ausdrücke, so wie alle, welche die
Sprache zur Bezeichnung der innern Anschauungen
von sinnlichen Beziehungen zu erborgen genöthigt ist,
nür eihe schlechthin metaphorische Bedeutung,
Das-innerhalb und ausserhalb der Kette auftre-
tende Oxygen und 'Hydrogen sind nicht zwei vom
Wasser absolut verschiedene, durch eine quantitative
Diremtion oder durch‘den quantitativen Zutritt irgend
eines dritten Substrats erzeugte Stoffe, sondern jeder
von ihnen ist nichts als dasin sich transformirte, nur
durch qualitative Relation differenzirte Wasser selbst,
YV
mn 1
a ea ee u ar €