96 Sechstes Kap. Arbeitsdiagramme für Transformatoren mit Streuung.
formator darstellt und I und II die im Primär- und Sekundärstrom-
kreis eingeschalteten Zusatzspulen. Die Primär-Klemmschrauben
seien die Punkte 1, 1 und die Sekundär-Klemmschrauben die
Punkte 2, 2.
Bei Vollbelastung werde in der Spule I das Feld N, und in
der Spule II das Feld N, erzeugt. Das beiden Hauptspulen des
idealen Transformators gemeinsame Feld sei N. Der Einfachheit
halber nehmen wir an, dafs die Windungszahl in den Haupt- und
Zusatzspulen die gleiche ist; dann sind die elektromotorischen
Kräfte den Feldstärken direkt proportional. Wir haben also die
EMK der primären Hauptspule
e,=44400n, N10-8
und jene in der Zusatzspule I
er, 440m, N 10-8
Ebenso für die Sekundärwickelung
e, = 44400n, N, 10-8
&%, =44400n, N, 10-8,
Dabei ist zu bemerken, dals im Vektordiagramm e,, auf 2,
und e, auf i, senkrecht stehen muls, weil eben die elektro-
motorischen Kräfte der Selbstinduktion dann die maximalen Werte
annehmen, wenn die betreffenden Ströme durch Null gehen.
Arbeitsdiagramme für TransformatorenmitStreu-
ung. Wir können jetzt für den Fall, dafs der Transformator
Streuung hat, das Vektordiagramm zeichnen und nehmen dabei
zunächst an, dals die Belastung aus einem vollkommen induktions-
losen Widerstande besteht, also etwa aus Glühlampen. Der Ein-
fachheit halber nehmen wir vorläufig an, dals beide Spulen gleich-
viel Windungen haben.
Es bedeute die Strecke Oi, (Fig. 52) den Sekundärstrom,
Oe;, die Sekundärklemmenspannung, ©, €; den Spannungsverlust
durch ohmischen Widerstand; dann muls Oe,' die Resultante sein
aus der in der Spule durch das Feld N erzeugten EMK Oe, und
der EMK der Selbstinduktion €;, Welche durch das Streufeld N 3
erzeugt wird. Der Vektor der letzteren mufs eine solche Lage
haben, dafs e,, die Abnahme von i, zu verhindern trachtet, er
muls also horizontal nach rechts gezeichnet werden. Der nach
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