Arbeitsdiagramme. 87
empfiehlt sich, an dem Deckel einen kleinen besonderen Deckel
anzubringen, um dadurch den Zugang zu den Klemmschrauben
möglich zu machen, ohne dafs man den groflsen Deckel abzunehmen
braucht. Die Zuleitungskabel können durch Stopfbüchsen mit
Kautschukringdichtung, wie in der Figur gezeigt, geführt werden
oder sie können einfach durch geeignete Löcher eingebracht wer-
den, welche dann mit Isolirmasse ausgegossen werden. Letztere
Anordnung empfiehlt sich bei Transformatoren für grolse Leistung.
Sechstes Kapitel.
Arbeitsdiagramme. — Leerlauf. — Belastung. — Streuung. — Arbeitsdiagramme
für Transformatoren mit Streuung. — Spannungsabfall. — Graphische Bestim-
mung des Spannungsabfalles.
Arbeitsdiagramme. Die Arbeitsverhältnisse eines Trans-
formators lassen sich in einfacher Weise durch Vektordiagramme
darstellen. Dabei ist es bequem, wenn man für die sekundären
und primären Spulen die gleiche Windungszahl annimmt, d.h.
voraussetzt, dafs das Umsetzungsverhältnis gleich Eins sei. Diese
Annahme ist ohne weiteres gestattet, wenn man sich vergegen-
wärtigt, dals, ohne sonst etwas an der Konstruktion zu ändern,
eine entsprechende Anzahl der Windungen in der Hochspannungs-
spule parallel geschaltet werden. Ist z. B. das Umsetzungsverhält-
nis in Wirklichkeit 2000 zu 100, und hat die Hochspannungsspule
800 Windungen, so kann man sich vorstellen, dafs je 20 dieser
Windungen parallel geschaltet werden, also der 20fache Strom
durch die Primärspule flielst, und zwar unter ein Zwanzigstel der
Spannung, welche mithin jetzt nicht mehr 2000, sondern nur mehr
100 Volt beträgt. Es wird dadurch an der Erwärmung, dem pro-
zentualen Leerlaufstrom, Wirkungsgrad u. s. w. nichts geändert,
wir erzielen aber den Vorteil, dafs die elektromotorischen Kräfte
in den beiden Spulen auf dieselbe Grölsenordnung gebracht, also
im Vektordiagramm nach demselben Mafsstab bequem eingezeichnet
werden können. Dabei ist zu beachten, dals die Stromstärke in
demselben Verhältnisse steigt, als die Windungszahl reduziert wird,
der Widerstand jedoch im quadratischen Verhältnisse abnimmt.
Leerlauf. Wir wollen zunächst den einfachsten Fall be-
trachten, nämlich einen Transformator unter Leerlauf. Es sei in
Fig. 45 OI, der berechnete Leerlaufstrom, nach einem beliebigen