Full text: Die dynamoelektrischen Maschinen (1. Teil)

140 Kapitel VII. 
Diese fünf Ausdrücke, die fünf Curven ergeben, sind zu be- 
rechnen (Fig. 94). Ausserdem ist zu beachten, dass mit abfallenden 
magnetisirenden Kräften eine andere Öurve der Magnetisirung er- 
halten wird, als mit ansteigenden magnetisirenden Kräften. Die der 
Abhandlung von Hopkinson entnommene Fig. 94 zeigt, wie die fünf 
Curven für ‚ansteigende und abfallende Magnetisirung entworfen 
werden. 
Die Curve A bezieht sich auf den Anker, B auf die beiden 
Zwischenräume, C auf die Kerne des Feldmagnetes, @ auf das Joch 
und H auf die beiden Polstücke. Um die resultirenden Curven zu 
erhalten, müssen für jede Ordinate die zugehörigen Abscissen addirt 
werden. Z. B. erfordern für eine Feldstärke von 12 Millionen 
magnetischer Linien die Luftzwischenräume (Curve D) ungefähr 
17500 Ampöre-Windungen, die Feldmagnete (Curve C) 5000, das 
Joch (Curve @) ungefähr 1000, der Anker (Curve A) 300, zusammen 
also 23000 Ampere-Windungen; dieser Werth ist auf der Abseisse 
nach rechts hin abzutragen. Die resultirende Curve ist durch die 
so berechneten Punkte gezogen. Die resultirenden Curven der 
ansteigenden und abfallenden Magnetisirung sind beide gezeichnet. 
Sie stimmen recht gut mit den Punkten und Kreuzen überein, deren 
Lage aus Versuchen ermittelt wurde. Die punktirten Curven und 
die in Kreise eingeschlossenen Kreuze beziehen sich auf abnehmende 
  
  
  
Magnetisirung. Das Studium der ursprünglichen kurzen aber sehr 
wichtigen Abhandlung, in welcher die Methode auf zwei verschiedene 
  
Maschinenformen angewendet wird, ist sehr zu empfehlen. 
Die Lage der magnetisirenden Wickelung im magnetischen 
Kreise ist noch von Wichtigkeit. Da die elektrischen und magne- 
tischen Kreise mit einander verschlungen oder verkettet sind, wird 
immer die gleiche magnetisirende Kraft entstehen, wo auch die 
Wickelung angebracht wird; aber mit Rücksicht auf die magnetische 
Streuung ist es vortheilhaft, die Wickelung möglichst nahe an dem- 
jenigen Theile des magnetischen Kreises anzubringen, wo die magneti- 
sirende Kraft entstehen soll. Wie wir oben (Seite 113) gefunden haben, 
werden, wenn mehrere Wickelungen vorhanden sind, ihre magneti- 
sirenden Kräfte sich nur summiren, wenn sie demselben magnetischen 
Kreise angehören; wenn also ein doppelter magnetischer Kreis an- 
sewandt wird (wie z. B. bei den Maschinen der Manchester-Gattung), 
muss jeder Zweig des Kreises mit genügenden Ampere-Windungen 
versehen werden, damit die verlangte magnetische Potentialdifferenz 
zwischen den Polen entsteht. Es kann sonst unter gleichen Um- 
  
  
  
  
  
  
  
 
	        
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