Full text: Die dynamoelektrischen Maschinen (1. Teil)

  
Kapitel I. 
Einleitung. 
Eine dynamoelektrische Maschine ist zur Umsetzung mechanischer 
Energie in elektrische (in Form elektrischer Ströme) bestimmt und 
lässt auch den umgekehrten Vorgang zu. Die Umsetzung erfolgt, 
indem Leiter (gewöhnlich in Gestalt von Wickelungen [Spulen] aus 
Kupferdraht) in einem magnetischen Felde sich drehen. Diese Be- 
eriffserklärung ist auf alle Maschinen anwendbar, deren Thätigkeit 
auf dem von Faraday im Jahre 1831 entdeckten Vorgange der 
magnetoelektrischen Induction !) beruht. 
Jede dynamoelektrische Maschine vermag zwei verschiedene 
Verrichtungen zu leisten, von denen die eine die Umkehrung der 
anderen ist. Unter Aufwendung mechanischer Arbeit, etwa mittels 
einer Dampfmaschine getrieben, liefert die dynamoelektrische Maschine 
elektrische Ströme; mittels elektrischer Ströme, die einer anderen 
Stromquelle, etwa einer Batterie entstammen, vermag sie mechanische 
Arbeit zu leisten. Einerseits dient sie als »Stromerzeuger«, anderer- 
seits als »Triebmaschine«. Sämmtliche Dynamomaschinen zerfallen 
in zwei grosse Abtheilungen, die sich durch die Art des Stromes 
1) Unter „Induetion“ ist die eigenthümliche Erzeugung einer elektromotorischen 
Kraft zu verstehen; das Wort stammt von Faraday selbst: „Then I found that magnets 
would induee just like voltaie eurrents, and by bringing helices and wires 
and jackets up to the poles of magnets, eleetrieal eurrents were induced in 
the... 2, These two kinds of induction I have distinguished by the terms 
Volta-eleetrie and Magneto-electrie inductions“. (Dann fand ich, dass Magnete 
wie elektrische Ströme indueiren; indem ieh Spulen, Drähte und Hülsen auf die 
Pole von Magneten brachte, wurden darin elektrische Ströme indueirt.... Diese 
zwei Arten der Induetion habe ich durch die Bezeiehnungen voltaelektrische und 
magnetoelektrische Induction unterschieden). Faraday an R. Phillips, Nov. 1831. 
Obgleich Faraday den Sinn des Wortes als den der Handlung des Indueirens 
festgesetzt hat, folgen doch neuere Autoren, auch Hopkinson, dem unglücklichen 
Beispiel Maxwell’s, indem sie das Wort Induetion in einem anderen Sinne ge- 
brauchen und darunter die Dichte der Kraftlinien verstehen. Dergleiehen müsste 
vermieden werden. 
Thompson, Dynamomaschinen. 1 
 
	        
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