170 Kapitel IX.
Häufig ist der Werth R unbekannt; subtrahirt man die beiden
Gleichungen ee
E=i(r,4 R)
e = v BR
und
so folgt 2
E—e=irn
een N
Demnach ist die Klemmenspannung gleich der; gesammten Spannung
oder
im Anker vermindert um die zur Ueberwindung des Ankerwider-
standes nothwendige Spannung.
Die Spannung ir., die im äusseren Kreise nicht nutzbar wird,
nennt man den Spannungsverlust; je geringer der innere Widerstand
ist, desto geringer wird auch der Spannungsverlust sein. Bestimmt
man e mittels eines Spannungsmessers, so findet man E, indem zu e
der Spannungsverlust addirt wird. Der letztere wird berechnet, in-
dem man mittels eines Strommessers den Ankerstrom bestimmt und
diesen Werth mit dem bekannten inneren Widerstand multiplieirt.
Bei guten neueren Maschinen beträgt der Spannungsverlust bei voller
Belastung nicht mehr als 2 bis 3 vom Hundert der ganzen Spannung.
Beziehung zwischen der gesammten elektromotorischen Kraft
und der Klemmenspannung.
Der vorhin erläuterte wesentliche Unterschied zwischen der ge-
sammten elektromotorischen Kraft und demjenigen Theile, der als
Klemmenspannung e nutzbar wird, lässt sich durch die folgende geo-
metrische Darstellung, die von Ernst Richter!) herrührt, darstellen.
In einer Maschine mit gleichbleibendem 'e, wie solche später
noch besonders betrachtet werden, wird E nicht gleichbleibend sein,
abgesehen von dem unerreichbaren Zustande eines widerstandslosen
Ankers. Ist r der innere Widerstand, bestehend aus dem Anker-
widerstand und dem Widerstand der Magnetwickelungen, die sich
im Hauptkreise befinden "—=r, + r„), so ist
E=e-ir.
Ist E gleichbleibend, so kann e bei veränderlichem © nicht
gleichbleibend sein; umgekehrt, wenn e gleichbleibend ist, kann »#
dies nicht sein. Wir haben sonach zwei Fälle zu betrachten:
1. Eist gleichbleibend. Die Widerstände werden als Abscissen,
die elektromotorischen Kräfte als Ordinaten aufgetragen, Fig. 122,
OA=r, AN=R, OB=E.
1) Elektrot. Zeitschr. IV. S. 161. April 1883.