Kapitel XII.
Für solche Maschinen, für die nur eine oder zwei vollständige
Windungen in jeder Abtheilung erforderlich sind, bereitet man
gewöhnlich vorher die mit Band isolirten Kupferleiter auf be-
sonderen Formen zu und streift sie dann über die Kerne. Crompton
führte die in der Fig. 228 gezeichnete Art der Leiter ein. Sie be-
stehen aus gezogenem Kupfer von fast rechteckigem Querschnitt und
sind an den Ecken gedreht, so dass sie sich im Innern des Ringes
dicht zusammenlegen. Diese Leiter werden über den Ringkern ge-
bogen, erhalten zwischen sich eine geeignete Isolation und werden so
miteinander verbunden, dass sie eine fortlaufende Wickelung bilden.
Sl y1
zii J 1]
Fig. 228. Wickelung des Ankers von Crompton (1886).
In grossen vielpoligen Maschinen mit Ringanker, innerem Feld-
magnet und äusserem Stromabgeber, wie solche in deutschen Central-
stationen Verwendung finden, werden die Wickelungen so ange-
ordnet, dass der äussere Theil zugleich als Stromabgeber dient, wie
d Er
man
IHIIMBNNNINHNNHHNN
>
Y
<
Fig. 229. Deutscher vielpoliger Ringanker.
in der Tafel VIII dargestellt ist. Der Ring besteht aus Kernscheiben
von segmentförmigen Platten, im Schnitt bei 5 in der Fig. 229 dar-
gestellt, und wird von durchgreifenden Triebstücken a« gehalten.
Nachdem sie geeignet isolirt worden sind, werden die Kupferleiter cd
übergeschoben und zu einer fortlaufenden Spiralwickelung verbunden.
Die Isolation wird bei dieser von Siemens & Halske verwendeten
Form aus zubereitetem Papier hergestellt.
Der äussere Theil d des Kupferleiters ist gleich stark wie breit
und dient als Stab des Stromabgebers. Die (nicht gezeichneten)
Bürsten werden auf einem vorragenden Stabe e befestigt und schleifen
auf dem äusseren Umfange der Kupferwickelungen des Ringes.
Bei f befindet sich ein Hebel, mittels dessen die Bürsten abgehoben
werden können.