Full text: Die dynamoelektrischen Maschinen (1. Teil)

350 Kapitel XVI. 
Zulässige Erwärmung und Oberfläche für die 
Ausstrahlung. 
Zur Vermeidung der Ueberhitzung bedarf jede Wickelung einer 
hinreichenden Oberfläche mit Rücksicht auf den durch den Strom 
in ihr erzeugten Wärmebetrag. 
Die Maschine für Bogenlicht von Brush hat 12,9 gem Ober- 
fläche für jedes verbrauchte Watt in den Feldmagneten und 5,8 qem 
für das Watt im Anker. Beim Anker von Thomson-Houston 
finden sich 10,7 qgem Oberfläche für jedes Watt. Die Beziehung 
zwischen der entwickelten Wärme, der ausstrahlenden Oberfläche 
und der Temperatursteigerung ist von Forbes, Esson und Andern 
erforscht worden. Esson findet, dass für Draht, der doppelt mit 
Baumwolle besponnen und gefirnisst ist, die Wärmeabgabe gleich 
U/s5; Watt!) für 1 qem und 1 Grad C. ist. Innerhalb des Bereiches 
der gewöhnlichen Erwärmung darf man annehmen, dass die Wärme- 
abgabe proportional dem Ueberschuss der Temperatur über die der 
umgebenden Luft ist. 
Die Regel von Esson, die mit der Erfahrung verschiedener 
Constructeure übereinzustimmen scheint, heisst: 
  
  
  
  
  
  
  
  
ROERRL ',, 
0 = 355 —, 
s 
wenn © die Temperatur in Celsius, w die Zahl der Watt, die in 
Wärme umgesetzt wird, und s die Oberfläche in: Quadratcentimetern 
bedeutet. 
Bei Berechnung der Anzahl Watt aus dem Quadrat der Strom- 
stärke und dem Widerstand muss man berücksichtigen, dass der 
erwärmte Draht einen grösseren Widerstand besitzt als kalter Draht. 
Hierzu dient folgende Regel: Um aus dem bekannten Widerstand 
des kalten Drahtes den Widerstand des warmen zu berechnen, addirt 
man zu dem bekannten Widerstand 1 Procent für je 2,5 Grad ©. 
  
Um die höchste zulässige Stromstärke zu finden, wenn die 
Temperatur © vorgeschrieben ist, dient die Formel: 
/ 9; Oberfläche in Quadratcentim. 
355. Widerstand (warm) 
  
  
Höchste zulässige Stromstärke = 
1) Das Watt ist die Einheit der Leistung = 10 Millionen Erg in der 
Seeunde oder !/738 Pferdekraft. Ein durch einen Widerstand von 1 Ohm fliessender 
Strom von 1 Ampöre bringt Wärme im Betrage von 1 Watt hervor; da 1 Watt 
—= 0,24 Oalorien in der Secunde ist, so heisst das, dass die von 1 Watt in 1 Seeunde 
erzeugte Wärmemenge genügt, um 1 Gramm Wasser um 0,24 Grad ©. zu erwärmen. 
  
 
	        
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