460 Kapitel XX.
die von der Triebkraft zu überwindende Gegenkraft. In einer i
Triebmaschine bildet umgekehrt der Zug die Triebkraft und bringt
den Umlauf hervor.
Die elektromotorische Gegenkraft. Wenn in irgend einem |
elektrischen Kreise durch einen Theil des Kreises, in dem eine
elektromotorische Kraft vorhanden ist, Strom fliesst, so wird der |
Strom entweder an Energie gewinnen oder einbüssen, je nachdem
die elektromotorische Kraft in derselben Richtung, wie der Strom ‘ |
oder gegen denselben wirkt. Die Figur 324 macht dies ersichtlich,
die einen Stromkreis mit einem Stromerzeuger und einer Trieb-
maschine darstellt. Jede Maschine läuft rechts herum und erzeugt
GENERATOR MOTOR ’
Leitung
,——-
Rückleitung
Fig. 324.
deshalb eine elektromotorische Kraft, die von der unteren Bürste
nach der oberen zu gerichtet ist. In jedem Falle ist die obere
Bürste die positive. In der Dynamomaschine (Stromerzeuger), von
der Energie dem Stromkreise zugeführt wird, besitzt die elektro-
motorische Kraft dieselbe Richtung, wie der Strom; während in der
Triebmaschine, in der Arbeit geleistet wird, die elektromotorische
Kraft die entgegengesetzte Richtung wie der Strom besitzt. In
dieser elektrischen Gegenkraft ist also das Wesentliche bei der
Beurtheilung der Arbeit von Triebmaschinen zu erkennen.
Verwenden wir mechanische Arbeit zur Erzeugung von Strömen
durch Umtrieb einer Dynamomaschine, d.h. leisten wir elektrische
Arbeit, so wird mehr mechanische Arbeit zum Umtrieb der Maschine
erforderlich, als wenn letztere keine elektrische Arbeit leistet. Es
steht also der mechanischen Kraft, die wir zur Erzielung der elek-