684 Kapitel XXV.
umlaufende magnetische Felder zerlegt worden. Es ist ein in der
Mechanik häufig benutzter Kunstgriff, eine harmonische geradlinige
Bewegung zu zerlegen in zwei gleiche Kreisbewegungen von ent-
gegengesetzten Richtungen. Fig. 494 zeigt einen Weg, auf dem
dies erreicht werden kann. Die Schwingungsweite der ursprüng-
lichen Bewegung ist gleich dem Durchmesser jeder der beiden
Kreisbewegungen. Ferraris behandelt indessen die Aufgaben des
magnetischen Wechselfeldes ganz allgemein, indem er den geo-
nıetrischen Begriff des umlaufenden Vectors benutzt.
Wenn wir (Fig. 495) durch den Vector b,, der sich in der
Richtung des Uhrzeigers gleichmässig um O0 dreht, Grösse und
Richtung eines magnetischen Drehfeldes bezeichnen, und durch D,
Fig. 494.
Grösse und Richtung eines anderen Feldes von derselben Stärke.
welches sich mit der gleichen Geschwindigkeit » in der entgegen-
gesetzten Richtung dreht, so erkennt man, dass die Richtung des
resultirenden Feldes immer längs der Geraden 8 liegt, und dass
seine Grösse zwischen den Grenzen +2b und — 2b nach einer
Sinusfunction der Zeit schwingt, so dass wir’ schreiben können
B—= 2b-sin?2rnt.
Unigekehrt, wenn wir ein Wechselfeld haben. das der Formel
d, sin2rnt folgt, wie in einem einphasigen Motor, so können wir
es auflösen in zwei entgegengesetzt laufende Drehfelder derselben
Drehungsgeschwindigkeit » und können die Wirkung jedes Feldes
auf den Läufer besonders betrachten.
Wenn der Läufer sich in der Richtung des Uhrzeigers mit der
Geschwindigkeit »» dreht, so ist die Drehungsgeschwindigkeit des mit
dem Uhrzeiger laufenden Feldes mit Bezug auf den Läufer n — m,
die Geschwindigkeit des entgegengesetzt laufenden Feldes » + m.