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450 Kapitel XIX.
Scheibenmaschinen.
Bei den Maschinen dieser Klasse werden die Wickelungen zu
verschiedenen Theilen eines magnetischen Feldes in der Weise
seführt, dass entweder dessen Stärke in den verschiedenen Theilen
ungleich ist, oder häufiger, indem die Kraftlinien in verschiedenen
Theilen des Feldes in entgegengesetzten Richtungen verlaufen. Die
Figur 17 (Seite 29) veranschaulicht diesen Vorgang; wir werden jetzt
dessen Ausführung in der Praxis betrachten.
In den älteren Maschinen von Saxton, Clarke und Stöhrer
waren einzelne Paare der Spulen so angeordnet, dass sie Theile des
Feldes mit entgegengesetzt gerichteter magnetischer Induction durch-
liefen. Ohne einen Stromwender auf der umlaufenden Achse liefert
deshalb eine derartige Maschine Wechselströme.
v. Hefner-Alteneck entwarf. 1878 eine
Scheibenmaschine, in der die Zahl der Wicke-
lungen um zwei oder um irgend eine gerade
Zahl von der Zahl der Feldspulen verschieden
war, und in der ein viertheiliger Stromabgeber
mit verwickelten Querverbindungen benutzt
wurde.
Im Jahre 1881 zeigten Hopkinson und
Muirhead eine Scheibenmaschine mit einer
Wellenwickelung.
Fig. 320. Feldmagnete
der Scheibenmaschine von
Pacinotti.
Im Jahre 1875 erfand!) Professor Paci-
notti einen Scheibenanker, den er mit dem
Namen »queres elektromagnetisches Schwungrad« belegte. In dieser
im Jahre 1881 in Paris ausgestellten Maschine waren als Feldmagnete
zwei Elektromagnete mit entgegengesetzten Polen nebeneinander
gelagert, so dass ein magnetischer Kreis mit zwei Zwischenräumen
gebildet wurde, wie in der Figur 320 dargestellt ist. Durch die
beiden Zwischenräume bewegte sich ein Scheibenanker hindurch.
Derselbe war aus radialen Leitern, von denen die kräftigen
magnetischen Felder durchschnitten wurden, hergestellt. Die in
den Leitern erzeugten elektromotorischen Kräfte waren an einer
Seite radial nach Innen, an der andern radial nach Aussen
gerichtet. Die Methode von Pacinotti zur Verbindung der radialen
Leiter in eine geschlossene Wickelung ist aus der Figur 200 er-
sichtlich.
1) Nuovo Cimento (3), Bd. 10. September 1881.