Elektrische Strassenbahn und Beleuchtungsanlage in Zwickau i. S.
(Vergl. E. T. Z. 1894, S. 686).
ie Stadt Zwickau i. S. war eine der ersten, welche die
grossen Vorteile der Vereinigung des elektrischen Strassen-
bahnbetriebes mit dem der elektrischen Beleuchtung erkannte
und den hierauf gerichteten Vorschlägen der Elektrizitäts-
Aktiengesellschaft vormals Schuckert & Co. bereitwillig zu-
stimmte. Der kombinierte Betrieb, welcher sich in Zwickau
vollkommen bewährt hat, ist gerade für mittlere ‚Städte von
erossem Werte, weil durch denselben die Rentabilität der
Elektrizitätswerke wesentlich erhöht wird. Wenn man be-
rücksichtigt, dass bei Werken, welche lediglich Beleuchtungs-
zwecken dienen, der Belastungsfaktor, d. i. das Verhältnis aus
der mittleren Belastung im Tagesdurchschnitt zur Vollbelastung,
meist nur 7° beträgt, so ist es leicht erklärlich, wie sich
die Rentabilität einer Beleuchtungszentrale steigern muss,
wenn ihr die Stromlieferung für Bahnzwecke zugeführt wird.
Maschinen, Kessel und alle übrigen Teile der Anlage werden
besser ausgenutzt, und eine gemeinsame Reserve genügt für
beide Betriebe. Der kombinierte Betrieb ermöglicht die An-
lage von Zentralen auch in solchen Städten, welche sich wegen
ihres geringen Absatzgebietes zur Einrichtung reiner Be-
leuchtungsanlagen noch nicht eignen; dabei zeigen derartige
Anlagen für Licht- und Bahnbetrieb schon in den ersten
Jahren eine gute Rentabilität, da sie in der elektrischen
Bahn sofort einen grossen und regelmässigen Abnehmer
besitzen und damit in der Lage sind, die Periode allmählicher
Entwickelung in den ersten Jahren, in denen die Anschlüsse
für Beleuchtung und Motoren erfahrungsgemäss spärlich sind,
zu überspringen.
Die Kreisstadt Zwickau i. S., Fig. 118, liegt im
Mittelpunkte des dortigen Kohlenreviers und hat über
een nassen