Wiener Lokalbahnen.
ie von den Wiener Lokalbahnen, Aktien-Gesellschaft,
betriebenen Linien, Fig. 124, setzen sich zusammen
aus der bereits im Jahre 1894 eröffneten elektrischen Strassen-
bahn, welche Baden mit den angrenzenden Ortschaften Vöslau,
Rauhenstein-Helenenthal und Leesdorf verbindet, und der bislang
mit Dampf betriebenen Bahn für Personen- und Güterverkehr
zwischen Wien und Guntramsdorf. Die letztere Strecke ist
neuerdings bis Leesdorf als zweigleisige elektrische Bahn
verlängert, wodurch eine durchgehende Linie von Wien bis
Baden geschaffen ist. Die seither eingleisige Strecke Wien-
Guntramsdorf wird ferner z. Zt. in eine zweigleisige umgebaut
und für elektrischen Betrieb eingerichtet. Durch Peage-Ver-
träge mit den bestehenden Wiener Strassenbahnen wird es
weiterhin möglich, die Wagen der Wiener Lokalbahn bis zum
Ring in Wien durchzuführen. Die Neubauten und die Um-
wandlung der bestehenden Anlagen für elektrischen Betrieb
wurden durch die Oesterreichischen Schuckertwerke ausgeführt.
Das Netz der Wiener Lokalbahnen beginnt am Matzleins-
dorfer Viadukt in Wien, führt zunächst innerhalb des Weich-
bildes der Stadt nach dem Meidlinger Bahnhof und über-
schreitet unmittelbar hinter demselben mittels einer eisernen
Brücke die Südbahn. Von hier ab ist die Bahn zumeist auf
eigenem Planum geführt. Im weiteren Verlauf kreuzt sie die
Donauländebahn im Niveau und führt dann parallel der letzteren
bis zum Bahnhof Inzersdorf. Von hier aus folgt sie der
Reichsstrasse durch den Ort Inzersdorf und geht über Neu-
Erlaa nach Vösendorf, Neudorf und Guntramsdorf.
Da neben der Bahnstrecke eine grosse Anzahl be-
deutender Ziegeleien liegt, welche ihre fertigen Fabrikate
hauptsächlich nach Wien senden und welche mit der Bahn