mit Abzweigung
ie von den Oesterreichischen Schuckertwerken errichtete
Bahn Wien-Kagran stellt durch die Umsicht und
beispiellose Schnelligkeit, mit welcher dieselbe vollendet
wurde, den Erbauern ein glänzendes Zeugnis ihrer Leistungs-
fähigkeit aus.
Vom ersten Spatenstich bis zum Tage der
Betriebseröffnung, dem 24. Juni 1898, vergingen
genau 28 Tage; davon nahmen die Gleisverlegungsarbeiten
17 lage und die Montage der Oberleitung ıı Tage in
Anspruch. Die vielfach gehegten Zweifel, ob die Bahn bis
zum festgesetzten Tage, der Eröffnungsfeier des V. Oester-
reichischen Bundesschiessens in Wien, fertiggestellt werden
könnte, wurden somit durch den Erfolg glänzend widerlegt.
Die 3,15 km lange Bahn, Fig. 137, beginnt am Praterstern
zwischen dem Nordbahn-Viadukt und dem Cirkus und benutzt
Elektrische Strassenbahn
Wien -Schiessstätte -Kagran
nach Kaisermühlen.
zunächst auf 700 m Länge das Doppelgleis der alten Wiener
Iramway in der Kronprinz-Rudolfstrasse, am Ende dieser
Strasse verlässt sie die fremden Gleise und ist von hierab
mit eigenem Oberbau eingleisig weitergeführt. Die Strecke
setzt sich fort über den Erzherzog-Karl-Platz, Fig. 138, und
die Kronprinz-Rudolf-Brücke, Fig. 139, welche den 350 m
breiten Donaustrom überspannt, durchzieht das sogenannte
Franz-Josefs-Land und endigte zunächst an der 2,7 km ent-
fernten Kaiserlich Königlichen Schiessstätte, Fig. 140. Später
wurde dieselbe bis Kagran verlängert, wobei sie dem Zuge
der Reichsstrasse folgt und das alte Donaubett überschreitet:
ferner wurde durch eine hinter der Kronprinz-Rudolf-Brücke
beginnende ı km lange Abzweigung die Kolonie Kaiser-
mühlen angeschlossen. Die Bahn besitzt drei Ausweichen
und drei Endweichen. Der Oberbau (Normalspur) besteht aus