er Kurort St. Moritz im Oberengadin, berühmt durch
seine herrliche Lage, sein Höhenklima (St. Moritz liegt
1856 m ü. M.), seine Quellen und seine luxuriös eingerichteten
Hötels, konnte sich schon verhältnismässig frühzeitig die
Vorzüge des elektrischen Betriebes für Beleuchtung und
Strassenbahn zu eigen machen, indem es möglich war, durch
Ausnützung der bedeutenden Wasserkräfte des Inn und Julier
hierfür eine billige Betriebskraft zu beschaffen. Für die
grossen Hötels in St. Moritz wurden daher bereits in den
Jahren 1886 und 1891 zwei grössere Beleuchtungszentralen
errichtet, und im Jahre 1894 kam dazu noch die elektrische
Strassenbahn, welche ihren Strom von einer dieser Zentralen
bezieht. —
Infolge der reichlich vorhandenen Wasserkräfte und
mit Rücksicht auf den Charakter des Ortes konnte es von
Elektrische Strassenbahn St. Moritz im Engadin.
vornherein nicht zweifelhaft sein, welche Betriebsart für die
Strassenbahn zu wählen sei, umsomehr als bei den vor-
handenen anhaltenden und starken Steigungen von ca. 50"/oo,
Fig. ı41, der Betrieb mit Pferden sehr schwierig gewesen
sein würde.
Die eingleisig angelegte Bahn, Fig. 142, verbindet
das Dorf St. Moritz mit der Kuranstalt und den Quellen; sie
beginnt im Dorf St. Moritz am Postplatz, folgt ununterbrochen
der Landstrasse, welche zu diesem Zweck durchweg um 3 m
verbreitert wurde, bis zum Paracelsusplatz.
Rechts und links von der Bahntrace liegt eine
stattliche Zahl urosserer Hotels, z. B. Badrutt, Bavier,
Bellevue, Central, Engadiner Hof, Fig. 144, Hötel du Lac
usw. In der Mitte der Strecke bei der englischen Kirche,
Fig. 143, ist eine Ausweichestelle vorgesehen.