Full text: Elektrische Bahnen

  
  
  
      
  
  
  
  
   
  
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
     
Witterung die Schienen häufig schlüpfrig macht. Ueberdies 
wurde nachträglich der Betrieb mit Anhängewagen eingeführt 
und der Andrang des Publikums bald so gross, dass fast 
immer beide Wagen voll besetzt sind. Infolgedessen wurden 
auch die neueren Wagen mit stärkeren Motoren versehen. 
Der Kontaktapparat besteht aus einem Stahlrohr mit 
Kupferrolle. Die Ränder dieser Rolle sind isoliert, damit 
ein auf die schützende Deckleiste des Kontaktdrahtes herab- 
gefallener Telephondraht nicht mit dem stromführenden Teile 
in Berührung kommen kann. 
Aus demselben Grunde sind Rollengabel und Stahlrohr 
mit Leder oder Segelleinen überzogen und der auf dem 
Wagendache befindliche Federapparat durch einen Schutz- 
kasten vollständig verdeckt. 
Die Anhängewagen fallen durch ihre elegante Aus- 
führung und Bauart, die derjenigen der Motorwagen im 
grossen und ganzen gleichkommt, auf. In den Seitenwänden 
& 
sind je zwei kleine und eine grosse Glasscheibe angebracht. 
Der Wagenkasten ist 5,ı m lang und 2m breit. Die Sitze 
sind quer angeordnet mit durchlaufendem Gang. Auf der 
einen Seite des Längsganges befinden sich je zwei, auf der 
anderen Seite nur je ein Sitzplatz. Dies ergiebt bei sechs 
Sitzreihen ı8 Sitzplätze, wozu noch elf Stehplätze und ein 
Schaffnerstand kommen. 
Die Beleuchtung ist ebenso reichlich, wie bei den 
Motorwagen; von zehn Lampen befinden sich sechs im 
Innern, je eine auf den beiden Plattformen und je eine über 
den beiden Streckenschildern. Zum Anschluss der Be- 
leuchtung dient ein bewegliches Kabel zwischen Motor- und 
Anhängewagen. Das Gewicht des vollständigen Anhänge- 
wagens beträgt 3000 kg. 
Leitungsanlage. Die Leitungsanlage bot in den 
engen, krummen Strassen so viel Schwierigkeiten, wie kaum 
in irgend einer anderen Stadt, da zu den vielen scharfen 
Kurven noch eine grosse Zahl einmündender und kreuzender 
Linien kamen. 
Der Fahrdraht ist in einer Höhe von 6 m über 
Schienenoberkante befestigt. Zur Befestigung der Ueber- 
spannungen wurden verzierte, gusseiserne Mauerrosetten an 
Häusern angebracht, bezw. schlanke Stahlrohrmaste auf- 
gestellt. Die Erlaubnis zur Anbringung von Rosetten wurde 
nur in vereinzelten Fällen verweigert, da die Hausbesitzer 
sich bald davon überzeugten, dass weder durch den Zug der 
Spanndrähte die Festigkeit der Mauern beeinträchtigt, noch 
ein störendes Geräusch durch die Rosetten übertragen wird. 
Die Befestigung der Rosetten wurde ohne Mörtel und 
Zement durch je vier trocken eingesetzte Patent-Keil-Ver- 
schraubungen bewirkt, was sich vorzüglich bewährt hat. 
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
 
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.