Full text: Elektrische Bahnen

          
     
   
   
    
   
   
    
    
  
   
    
    
     
   
    
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
Die für den Bahn- und Lichtbetrieb gemeinsame 
Kesselanlage besteht aus zwei Steinmüller-Kesseln von je 
118 qm wasserberührter Heizflächke, von denen einer im 
allgemeinen für den gemeinsamen Betrieb ausreicht. Zur 
Verfeuerung gelangt beste westfälische Steinkohle. 
Das zur Speisung und Kondensation erforderliche 
Wasser wird dem Blaukanal entnommen. 
Auf der Schalttafel sind sämtliche Apparate in über- 
sichtlicher Weise montiert. Maschinen- und Kesselhaus ist 
für eine Erweiterung eingerichtet. 
Um die Rentabilität der Anlage zu erhöhen, soll in 
Zukunft eine ı5 km entfernte bei Illerzell in Bayern liegende 
Wasserkraft zum Betrieb herangezogen werden. Zu diesem 
Zweck werden in lllerzell zwei Turbinen von je 100 PS auf- 
gestellt, die durch das Wasser der Iller getrieben werden. 
Diese Turbinen werden gemeinsam auf eine Drehstrom- 
Maschine WNd 145 arbeiten, welche ı35 Kilowatt Drehstrom 
von 5000 Volt Phasenspannung an die Fernleitung nach Ulm 
abgiebt. In Ulm wird die elektrische Energie mit 4° Verlust 
in der Fernleitung einem Synchronmotor WNd 145 zugeführt, 
(2 
Je 
der mit zwei Gleichstrom-Maschinen AF 75 direkt gekuppelt 
ist. Der an diese beiden Gleichstrom-Maschinen abgegebene 
mechanische Effekt beträgt 160 PS, sodass der Gesamt- 
wirkungsgrad der Anlage 80 ° erreicht. Jede Gleichstrom- 
Maschine kann 285 Ampere bei 260 Volt abgeben und beide 
können in Hintereinanderschaltung zum Bahnbetrieb und in 
Parallelschaltung zum Lichtbetrieb herangezogen werden, 
wodurch die Dampfanlage wesentlich entlastet ist. Eine der 
beiden Dynamos ist mit Anlassvorrichtung versehen, um den 
Synchronmotor anlassen und auf Synchronismus bringen zu 
können. 
Für den zweiten Ausbau der Ulmer Strassenbahn ist 
in Aussicht genommen, eine Linie vom Münsterplatz be- 
ginnend, durch die Platzgasse, Syrlin- und Karlsstrasse durch 
das Stuttgarter Thor bis zum Neuen Friedhof zu bauen, 
ferner für den dritten Ausbau eine Verbindungsstrecke von 
der Ecke der Karls- und Friedensstrasse durch die König- 
Wilhelmstrasse bis zur Zentrale und von da eine Linie nach 
der Friedrichsau, endlich noch eine weitere Linie von der 
Lautengasse, Ecke Hirschstrasse, nach dem Vororte Söfflingen. 
  
  
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Eisessig 
  
  
  
	        
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