und mit der Stromerzeugungsstelle in Verbindung stehen.
Diese Leitungen werden teils oberhalb der Gleise in solcher
Höhe befestigt, dass der übrige Wagenverkehr nicht gehindert
wird, teils in einem besonderen Kanal untergebracht, der im
Strassenniveau einen schmalen Führungsschlitz für den Strom-
abnehmer hat, teils in sogenannten Teilleitern (d. i. kurzen,
voneinander isolierten Leitungsabschnitten oder Kontakt-
knöpfen) im Strassenniveau angelegt, die mit dem strom-
führenden, der Fahrstrecke entlang laufenden unterirdischen
Kabel mittels selbstthätiger Schalter bei der Ankunft des
Wagens verbunden und bei der Weiterfahrt wieder abgeschaltet
werden, sodass nur die jeweils vom Wagen überdeckten
Kontakte eine Verbindung mit der Stromerzeugungsstelle ver-
mitteln, während über die stromlosen Kontakte vor oder hinter
dem Wagen der Personen- und Wagenverkehr ohne Gefahr
hinweggehen kann. Wir unterscheiden demnach vier Haupt-
Stromzuführungsarten und daneben die in grösseren Städten
mehrfach vorkommenden Kombinationen derselben (gemischter
Betrieb), nämlich:
i. die oberirdische Stromzuführun
g, wobei die Rückleitung
gewöhnlich durch die Schienen (seltener durch eine ober-
irdische zweite Leitung) erfolgt;
2. die unterirdische Stromzuführung meist mit besonderer
isolierter Rückleitung imKanal (seltener durch die Schienen);
Teilleiter mit Schienenrückleitung:
oO
4. Akkumulatorenbetrieb;
gemischter Betrieb (Oberleitung kombiniert mit Akku-
an
mulatoren, oder Oberleitung kombiniert mit unter-
irdischer oder Teilleiter- Stromzuführung;).
Von den angeführten Systemen ist die oberirdische
Stromzuführung mit Schienenrückleitung das am häufigsten
verwendete System, da es in Anlage und Unterhaltung von
allen das billigste ist und die grösste Betriebssicherheit gewährt.
In technischer Beziehung völlig einwandfrei, besitzt
das oberirdische Leitungssystem zwar den Nachteil, dass die
Leitungs- und Spanndrähte das Strassenbild etwas beein-
trächtigen, besonders dort, wo Strassen und Plätze mit
architektonisch bedeutsamen Gebäuden oder prächtigen An-
lagen von der Strassenbahn durchzogen werden und gleich-
zeitig Kurven, Kreuzungen oder Weichenanlagen erforderlich
sind. Gleichwohl ist in einer Reihe von europäischen, be-
sonders auch deutschen Städten, in denen die ästhetischen
Rücksichten eine ganz hervorragende Rolle spielen (Aachen,
Augsburg, Berlin, Danzig, Genua, Hamburg, Mailand, Nürn-
berg, Turin, Ulm u. a.), das oberirdische System ausschliess-
lich bezw. in grossem Umfange angewendet, und das Publikum
hat sich überall sehr bald an den Anblick des Leitungsnetzes
gewöhnt.