Die andere Gesellschaft betreibt seit 1875 eine Pferde-
bahn, welche gegenwärtig elektrisch umgebaut wird und eine
Betriebslänge von ca. ı2 km erhält.
Während die erstere Gesellschaft den Betriebsstrom
in eigener Zentrale erzeist, ist die leiztere verpflichtet,
den Strom von den städtischen Elektrizitätswerken zu be-
ziehen. Die Konzession der Sporveiselskab läuft bereits
im Jahre 1905 ab, alsdann werden die zum Betrieb er-
forderlichen Anlagen dieser Gesellschaft von der Stadt nach
Taxwert erworben.
Infolge des oben erwähnten Beschlusses der Stadt-
behörden, in Zukunft alle Linien auf eigene Rechnung zu
bauen und zu betreiben, kam der Vorschlag bezüglich des
Baues einer 3,6 km langen neuen Linie vom Storthings-
gebäude nach St. Hanshaugen und Sagene mit 1,85 km
doppeltem und 1,75 km einfachem Gleis zur Genehmigung.
Im Februar 1893. wurde ferner beschlössen, eine 1,7 km
lange Linie von Nybroen bis Rodelökken mit 0,85 km Doppel-
gleis und 0,82 km einfachem Gleis, sowie Ende April eine
dritte Linie von Stargaden nach Fastingsbryggen mit ı km
Doppelgleis neu anzulegen. Eme weitere Lime von
Observatoriengaden durch Frognerveien nach Tidemanns-
gaden bezw. Kirkeveien (1,9 km Doppelgleis) steht gegen-
wärtig zur Beschlussfassung auf der Tagesordnung.
Zum Betriebe der bereits beschlossenen und im Bau
begriffenen kommunalen Strassenbahnlinien sind vorläufig
23 Motor- und ı2 Anhängewagen mit 20 Sitz- und ı2 Steh-
plätzen vorgesehen. Die Herstellung der sämtlichen
elektrischen Leitungsanlagen inkl. Kabelnetz für diese
Linien, sowie die Lieferung der Betriebsmittel sind der
Elektrizitäts - Aktiengesellschaft vormals Schuckert & Co.,
Nürnberg, in Auftrag gegeben, während die Oberbau-
arbeiten mit Phönix-Rillenschienen von der Kommune selbst
hergestellt werden.
Die zur Beschaffung der Betriebskraft für die Linien
der kommunalen Strassenbahn und der Sporveiselskab seitens
der Stadt vorgenommenen bedeutenden Vergrösserungen der
bestehenden Anlage verdienen besondere Erwähnung.
Die Dampfzentrale des jetzigen Werkes liegt im
Zentrum des geschäftlichen Teiles der Stadt und somit im
Schwerpunkt des Stromversorgungsgebietes.
In der letzten Zeit ist die Zentrale indessen ausser-
ordentlich stark überlastet worden, sodass die vorhandenen
maschinellen Anlagen an der Grenze der Leistungsfähigkeit
angelangt sind. Eine räumliche Ausdehnung erschien wegen
der Beschränktheit des Grundstückes und der sehr hohen
Grundpreise in der Nachbarschaft unzweckmässig. Die
Kommune beschloss daher, eine von Kristiania 9 km entfernt