selbst bei stark schwankender Dampfentnahme trockenen
Dampf liefern. Die Grosswasserraum-Kessel sind auch schon
aus dem Grunde den Wasserröhren-Kesseln vorzuziehen, weil
sie bessere kalorimetrische Nutzeffekte ergeben und eine
Ausnutzung des Heizwertes der Brennmaterialien bis zu 8o ’/o
zulassen. Der ökonomische Wirkungsgrad der Kessel ist
aber bei der verhältnismässig langen täglichen Betriebsdauer,
welche meist 16 Stunden und mehr bei elektrischen Bahnen
beträgt, besonders zu berücksichtigen.
Ein scheinbarer Nachteil der Grosswasserraum-Kessel
könnte darin gesucht werden, dass sie zum Anheizen eine
längere Zeit erfordern als Röhrenkessel. Da aber. wie eben
erwähnt, die Betriebspausen sehr kurz sind, so kühlen sich
die Kessel, wenn die Feuerzüge sorgfältig geschlossen
gehalten werden, in der Zwischenzeit gar nicht so
weit ab, dass der Druck erheblich nachlässt, oder dass
das Anheizen am nächsten Tage eine längere Zeit in
Anspruch nähme.
Wasserröhrenkessel erfordern bei gleicher Heizfläche
neben geringeren Anlagekosten eine kleinere Grundfläche als
Grosswasserraum-Kessel, auch sind sie mit grösseren Heiz-
flächen (bis 350 qm) auszuführen, sodass man mit einer
geringeren Anzahl von Kesseln auskommt: daher werden sie
bei beschränkten Raumverhältnissen innerhalb von Städten
verwendet, während man in allen anderen Fällen Gross-
wasserraum-Kessel vorzieht.
Die Vorteile beider Kesselarten werden zum grössten
Teile in den kombinierten Flammrohr- und Heizrohrkesseln
vereinigt, welche aus einem Unterkessel mit zwei Flamm-
rohren und Innenfeuerung und einem Oberkessel mit Heiz-
rohren bestehen. Diese Kessel lassen sich vorteilhaft mit
einer Heizfläche bis zu 250 qm herstellen und sind daher
auch bei beschränkten Raumverhältnissen anwendbar. Da
jedoch grosse Rostflächen in den Flammrohren nicht unter-
gebracht werden können, so muss der zur Verfeuerung ge-
langende Brennstoff von guter Beschaffenheit sein.
Im allgemeinen werden bei der Wahl eines geeigneten
Kesselsystems die örtlichen Verhältnisse und ganz besonders
die Frage, welche Kohlensorte an dem betreffenden Orte zu
angemessenem Preise zu erhalten ist, massgebend sein.
Die Dynamos werden mit den Dampfmaschinen ent-
weder durch direkte Kuppelung oder durch Riementrieb
verbunden. Für grössere Anlagen ist zufolge des vorhin
erwähnten Ausgleichs im Kraftbedarfe die direkte Kuppelung
zulässig und für eine durchaus sichere und gleichmässige
Uebertragung sowie wegen Raumersparnis vorteilhaft, während
Riementriebe infolge Verwendung kleinerer Dynamotypen mit
höherer Umdrehungszahl einerseits Kosten ersparen, anderer-