ie ausserordentlich günstigen Hafenverhältnisse der Stadt
Libau in Russland (der Hafen bleibt fast das ganze
Jahr hindurch eisfrei), sowie die infolge der Errichtung eines
grossen Kriegshafens in Kürze nach dort zu verlegende, ca.
10000 Mann starke Garnison, bedingten voraussichtlich einen
Verkehr, der den Bau einer elektrischen Strassenbahn als
günstiges und gesichertes Unternehmen erscheinen liess, und
so wurden von der Elektrizitäts- Aktiengesellschaft vormals
Schuckert & Co., Nürnberg, zunächst folgende Linien
ausgeführt:
1. Linie Neumarkt — Kriegshafenkanal, durch die
Memelstrasse, Rosenstrasse, Allee- und Bedestrasse nach dem
Nikolaibad, weiter durch den Kurhausprospekt, die Korn-
strasse über den Neumarkt, durch die grosse Strasse nach
der Stadthafenbrücke und von hier aus durch die Bahnhof-,
Strassenbahn Libau.
Suwerow-, Oelstrasse zum Kriegshafenkanal. Die Länge der
Strecke beträgt 7,ı km;
2. Heumarkt-Boeckert' sche Fabrik, durch die Memel-
und Kaufstrasse nach dem Neuenmarkt, von hier über die
Stadthafenbrücke durch die Pavillonstrasse nach der Grobiner-
Chaussee bis hinter die Boeckert'sche Fabrik mit einer
Gesamtlänge von 3,25 km.
Von der Bahnhofstrasse, Ecke Schuwalowstrasse, führt
eine AÄnschlussstrecke zum Personenbahnhof Libau. Den
Verlauf dieser Linie, deren Länge ca. 2000 m beträgt, zeigt
Rio, 382.
Die Bahn ist im wesentlichen eingleisig ausgeführt.
Bis zur Stadtgrenze liegt das Gleis in der Fahrbahn
der Strassen der Stadt, auf der Grobiner-Chaussee führt sie
jedoch zwischen zwei Baumreihen entlang, sodass ihr Planum
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