sondern beruhigen sich schnell und federn dabei erfahrungs-
gemäss doch weich. Damit das im Untergestell auftretende
Geräusch sich nicht auf den Wagenkasten überträgt, sind
an den Verbindungsstellen beider Platten aus Gummi oder
Eisenflz eingeschoben. Wo diese Untergestelle neben
anderen, mit Schrauben- oder doppelten Blattfedern ausge-
statteten, laufen, haben sich ihre Vorzüge stets vorteilhaft
bemerkbar gemacht.
Mit dem Untergestell verbunden sind noch die Bahn-
räumer und Sandstreuer. Die am Untergestellrahmen be-
festigten Bahnräumer dienen zur Beseitigung von Hindernissen
aus dem Bahngleis und zum Schutz von Personen gegen das
Ueberfahren: die Bahnräumer befinden sich dicht vor den
Rädern und bestehen aus Eisenblech oder Holz mit Eisen
armiert und können in der Höhe verstellt werden, wenn
die Radreifen sich abgenutzt haben.
Um bei glatter Schienenoberfläche die Reibung zwischen
Rad und Schiene zu erhöhen, wird mittels der Sandstreuer
eine feine Sandschicht auf den Schienen verteilt. Der Sand-
streuer wird teils mit Schieber, teils mit Ventil ausgeführt und
ist so angebracht, dass der Sand dicht vor den Rädern auf
die Schiene fällt und der Trichter vom Wageninnern aus
gefüllt werden kann. Die Handhabung kann von jeder Platt-
form aus mittels Hand oder Fuss erfolgen.
Vierachsige Wagen mit Drehgestellen. In
verkehrsreichen Städten mit annähernd gleichem Verkehr
während der ganzen Betriebszeit und für stark frequentierte
Kleinbahnen werden vielfach vierachsige Wagen mit zwei
Drehgestellen gewählt, von denen Fig. 9 eine Abbildung zeigt.
Solche Wagen werden meist für 36-50 Sitz- und 12 — 20 Steh-
plätze bemessen und erhalten eine Gesamtlänge von 11—14 m.
Zwischen Achsbüchsen und Drehgestell, sowie zwischen Dreh-
gestel und Wagenkasten werden Blattfedern angebracht.
Wagen mit Drehgestellen finden wegen ihres ruhigen Ganges
mehr und mehr Anklang und sollten bei Akkumulatoren-
betrieb wegen der Verminderung der Stösse ausschliesslich
verwendet werden. Durch Verlegung des Stützpunktes für
die Wagenkasten in die Nähe der angetriebenen Achse, wie
bei den für die Nürnberg-Fürther Strassenbahn gelieferten
vierachsigen Wagen, können bis zu 80°/o des Wagengewichtes
als Adhäsionsgewicht ausgenutzt werden.
Der Wagenkasten wird je nach den Anforderungen
und Wünschen in verschiedenen Grössen und Ausstattungen
ausgeführt. Bei zweiachsigen Wagen wird das Wageninnere
für 12-— 20 Sitzplätze auf Längsbänken und die beiden Platt-
formen zusammen für 10—ı16 Stehplätze bemessen. Das
Verhältnis zwischen Sitz- und Stehplätzen hängt ganz von der
örtlichen Beschaffenheit des Verkehrs ab. Auch sprechen