Natürliche und künstliche Magnete. Magnetometer. 89
Astatische Nadel.
Fig. 51. Als 1820 Oersted die Einwirkung des
Stromes auf die Magnetnadel entdeckt hatte,
machte sich sehr bald das Bedürfniss nach Mag-
neten mit so geringer Richtkraft geltend, wie
sie in genügender Gleichmässigkeit die Magne-
tisirungsmethoden nicht liefern konnten. Des-
halb construirte Nobili 1825 die astatische
Nadel. Eine sehr hübsch in einem kleinen
Magnetometer aufgehängte solche Nadel mit
oben angebrachtem Theilkreis, welche Nobili
Er: benutzte, um auch die geringsten Spuren von
NIS Magnetismus nachzuweisen, zeigt Fig. 5l (Kat.
2330, 419).
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Declinations- und Inclinationsnadeln,
Die ausgestellten älteren Declinatorien und Inclinatorien waren
von untergeordnetem Interesse, das älteste Declinatorium, das die Aus-
stellung enthielt, war der von Florenz ausgestellte Compass, den der
Uhrmacher Antonio Blanchini 1564 in Venedig verfertigte (Kat.
2313, 418), das zweitälteste einer aus dem Jahre 1597 mit Son-
nenuhr, der Berggewerkschaftscasse in Bochum gehörig (Kat. 2365,
429). Ein 1607 von Baldassare Lancaeus hergestellter Compass,
auch aus der Florentiner Sammlung, sei hier noch erwähnt (Kat.
2314,418). Die Inclinatorien waren alle aus späterer Zeit, einige merk-
würdig wegen der Männer, für welche sie gearbeitet sind (Kat. 1526
und 1527, 285), das älteste vom physikalischen Institut im Bernoul-
lianum zu Basel in Photographie ausgestellte ist von Daniel Ber-
noulli verfertigt, 1743 von der Pariser Akademie mit einem Preise
gekrönt, 1751 von Dietrich vervollständigt. Es besitzt eine Nadel
von 40cm Länge, deren untere Hälfte vor einem getheilten Halbkreis
spielt (Kat. 1532, 287).
Magnetometer.
Die Apparate, mit denen Hansteen seine berühmten magnetischen
Beobachtungen hauptsächlich in den Jahren 1819 bis 1824 gemacht
hat, waren ausgestellt. Sie sind in Gehler’s phys. Wörterbuch, Bd.
VI, Taf. XXI, Fig. 199, abgebildet (Kat. 1530, 286). Mit denselben