Full text: Bericht über die wissenschaftlichen Apparate auf der Londoner internationalen Ausstellung im Jahre 1876

  
104 Gerland, historische Apparate. 
1826 Ampöre und Colladon!) zeigten, dass eine rotirende Kupfer- 
scheibe auf den beweglichen, in eine Spirale gewundenen Theil des 
Schlussdrahtes einer galvanischen Kette eine ähnliche Wirkung ausübt, 
wie auf eine Magnetnadel, waren von Professor Colladon nach London 
geschickt (Kat. 1798,325). Von der Ecole polytechnique in Paris war 
unter der Bezeichnung: Original Apparatus by Arago and Matteuceci 
(Engl. Kat. 1742b, 333) ein sehr kostbar construirter Apparat ausgestellt, 
welcher zur Untersuchung der Erscheinung des Rotationsmagnetismus 
bestimmt war. Beide Forscher haben aber meines Wissens nie zu- 
sammen gearbeitet. Die Bezeichnung Originalapparat muss also in 
einem anderen Sinne genommen sein, als der ist, der den Apparat in 
diesem Bericht würde besprechen lassen. 
Elektrische Entladungen durch den leeren Raum 
und verdünnte Gase. 
Bei den frühesten Versuchen über Elektricitätsentwickelung wandte 
man, wie wir sahen, Glaskugeln an, die bald mit Luft gefüllt, bald, 
nachdem die Luft möglichst ausgepumpt war, durch Reibung an der 
aufgelegten Hand elektrisch gemacht wurden. Bei der luftleeren Kugel 
beobachtete man, dass ihr ganzer innerer Raum, namentlich aber die 
den geriebenen Stellen entsprechenden Theile der inneren Fläche, 
leuchtend wurden. Enthielt die Kugel dagegen Luft, so trat das 
Leuchten der Kugel nicht ein, wohl aber wurden ihr nahe Körper oder 
die sie berührenden Theile der Hand leuchtend. 1676 beobachtete Pi- 
card zuerst, dass der leere Raum im Barometer ein ähnliches Leuchten 
zeigte, wenn man durch wiederholtes Heben und Senken das Queck- 
silber mehrmals an der Glaswand emporsteigen liess. Hawksbee er- 
klärte dasselbe bereits 1708 für eine elektrische Erscheinung, hervor- 
gebracht durch die Reibung des Quecksilbers am Glas. Indessen hat 
man es lange für einen Beweis der Leitungsfähigkeit des leeren Raumes 
für Elektricität angesehen, obgleich die um 1780 von Walsch?) in 
Gegenwart Franklin’s, Smeaton’s,deLuc’s,Cavallo’s und Anderen 
angestellten Versuche denselben als Nichtleiter kennen gelehrt hatten. 
Walsch nahm eine lange Uförmig gebogene Röhre, deren Schenkel 
2 Fuss länger waren, wie die Höhe der Quecksilbersäule im Barometer, 
füllte dieselbe mit Quecksilber, tauchte die offenen Schenkel erst unaus- 
gekocht, dann ausgekocht in zwei getrennte Gefässe mit Quecksilber 
und richtete die Röhre nun auf. Er erhielt so zwei Barometer, deren 
1) Pogg: Ann. VII, 518. 2) ’sGravesande, Physices Elements T. H, 
670, 3) Erman, Gilbert’s Ann. XI, 160.
	        
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