Instrumente für höhere Geodäsie.
Von Dr. F. R. Helmert,
Professor am Polytechnicum zu Aachen,
Die höhere Geodäsie bildete, wie die Geodäsie überhaupt, keine be-
sondere Abtheilung der Ausstellung. Eine nächste Folge dieses Um-
standes war, dass sie ihre Vertretung sehr zerstreut unter mehreren
verschiedenen Abtheilungen, namentlich denjenigen für Geographie,
Astronomie und Meteorologie, gefunden hatte. Aber auch die Unvoll-
ständigkeit der Vertretung ist theilweise diesem Umstande zuzu-
schreiben und nicht allein der allerdings sehr kurz bemessenen Vor-
bereitungszeit zur Ausstellung. Dass in kartographischer Beziehung
wenig Anstrengungen zum Zwecke einer vollständigen Repräsentation
geschehen würden, war wohl vorauszusehen, nachdem erst kürzlich eine
speciell geographische Ausstellung stattgefunden hatte. Im Uebrigen
aber vermisste man zur Gewinnung eines Ueberblickes, sowohl der
Entwickelung der Geodäsie als ihres jetzigen Zustandes, zahlreiche
wichtige Glieder, wie im Verlaufe des Berichts sichtbar werden wird.
Trotz dieser Unvollständigkeit fand sich immerhin, wenn auch wenig
Neues, so doch des Interessanten genug.
Im Allgemeinen sind hier zuerst die Specialausstellungen der
englischen, indischen, preussischen, spanischen und hamburgischen
Landesvermessungen hervorzuheben.
Es wurden repräsentirt:
Die englische Vermessung durch alle wichtigeren Apparate
derselben, darunter namentlich Colby’s Compensations-Basisapparat,
Ramsden’s Theodolite und Airy’s Zenithsector, sowie durch eine
grössere Reihe vorzüglicher Kataster- und topographischer Karten in