Verschiedene Apparate. 189
Zur Erklärung stelle man sich. die obere Kreishälfte als orthogonale
Verticalprojection der Himmelskugel auf die Meridianebene des Orts
vor, ZR insbesondere als die Projection des Sternparallele und B als
diejenige des Sternortes. Die untere Kreishälfte ist die Horizontal-
projection; die Fig. 84 zeigt, dass der Sternort lothrecht über C liegen
muss. AB ist die Verticalprojection, A’C die Horizontalprojeetion des
Almucantarats des Sterns.
Verschiedene Apparate.
In diesem letzten Abschnitte gehen wir zur Besprechung einiger
Apparate der höheren Geodäsie über, die in den vorhergehenden Ab-
schnitten nicht Platz finden konnten und welche mehr vereinzelt auf-
traten. Mit besonderem Interesse betrachteten wir den sehr schön aus-
geführten Wasserstandszeiger von Reitz!), gefertigt vonDennert
& Pape, Uhrwerk von Knoblich, Eigenthum des königl. preussischen
geodätischen Instituts. Das Instrument, bereits durch eine Schrift be-
kannt geworden, verzeichnet nicht nur auf einer Trommel ein Diagramm
der aufeinanderfolgenden Wasserstandshöhen, sondern integrirt dieselben
auch in der Weise, wie das Hansen’sche Linearplanimeter, giebt also
selbstthätig Zahlen, welche, abgesehen von der Division mit der Zeit,
mittlere Woasserstandshöhen sind. - Wir wünschen, dass der feine
Apparat in der feuchten Atmosphäre in der Nähe des Meeresspiegels
nicht versagen möge.
Nächstdem fand sich vor ein magnetoelektrischer Wasser-
standszeiger von Siemens & Halske?), dem eine Erklärung nicht
beigegeben war, sowie ein Modell eines in einfacher Weise selbstregi-
strirenden Wasserstandszeigers von H. C. Ahrbecker?) und drei
gusseiserne Pegelscalen von Dietrich & Co. in Niederbronn ®). Von
Wichtigkeit dürfte es für registrirende Wasserstandszeiger sein, in dem
Uebertragungsmechanismus der Schwimmerbewegung auf den Zeichen-
stift den todten Gang zu vermeiden, weil sonst bei der Umkehr der
Bewegung Fehler entstehen.
Zur Bestimmung der Schwerkraft dienende Apparate waren ver-
treten durch die Photographie des 1 m langen Repsold’schen Re-
versionspendels des königl. preussischen geodätischen Instituts?),
durch den indischen Pendelapparat®), welcher behufs Beobachtung
im Vacuum von einem kräftigen weiten Metalleylinder umschlossen ist
1) No. 388, Vergl. hierüber auch den später folgenden Bericht von
Neumayer und Schreiber. 2) No. 2171. 2) No. 389. *) No. 390.
5) No. 4543. Vergl. auch die Publication des königl. preuss. geodätischen
Instituts, Astron. geod. Arbeit. 1870 v. Bruhns, Leipzig 1871. °) No. 4540.