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192 Bruns, Instrumente für Astronomie.
hat, und ein Tychonischer Quadrant aus dem Casseler Museum!). Bei
letzterem sind der Höhenquadrant und der“Azimuthalkreis aus Mes-
sing, das Stativ aus Eisen; die Halbmesser der Kreise betragen je 40 cm,
die Theilung geht bis auf 10’ resp. volle Grade.
Die Entwickelung des optischen Theiles des Fernrohres war durch
eine umfangreiche Serie von Objectivgläsern und Objectivspiegeln, sowie
durch vollständige Fernröhre, mit den ersten Anfängen beginnend, in
einer Weise illustrirt, die auch ohne Commentar die auf diesem Gebiete
gemachten Fortschritte veranschaulichte. Zum Belege hierfür wird es
genügen, die hervorragendsten Stücke in ihrer chronologischen Folge
aufzuführen?). Die Reihe eröffnet ein Fernrohr von Galilei nebst zwei
zerbrochenen, kaum zollgrossen Objectiven, sowie eine Anzahl älterer
italienischer Fernröhre aus den Händen von Galilei’s Nachfolgern.
Daran schliesst sich die aus Leydener Sammlungen stammende Collection
von Ocularen und Objeectiven, letztere zum Theil von sehr grosser Brenn-
weite, welche aus den Händen der beiden Huyghens hervorgegangen
sind. Das Objectiv, welches zur Erkennung der wahren Form des
Saturnsringes geführt hat, war allerdings nur in einer photographischen
Abbildung ausgestellt. Die Reihe der Reflectoren eröffnete das von
Newton selbst 1671 hergestellte Teleskop. Das ganze Instrument ist
etwa 10 Zoll hoch, das Rohr aus Carton, das Stativ aus Holz und mit
dem Rohre durch ein primitives hölzernes Kugelgelenk verbunden. An
ein als Aequatoreal montirtes Teleskop von Abraham Sharp schloss
sich eine Anzahl Dollond’scher Achromaten, darunter derjenige, wel-
cher von Alexander v. Humboldt auf seinen Reisen in Südamerika
benutzt worden ist (Eigenthum der Sternwarte zu Strassburg). Diesen
folgten, entsprechend dem fortwährenden Wettkampfe zwischen Objectiv-
linse und Spiegel, der sich durch die ganze Geschichte des Fernrohres
hindurchzieht, drei Reflectoren von W. Herschel von 7,7 und 10 Fuss
Brennweite), im Verein mit der Herschel’schen Polirmaschine für
kleinere Spiegel und den Zeichnungen und Plänen des jetzt verschol-
lenen Teleskopes von 2 Fuss Oeffnung und 25 Fuss Brennweite, welches
W. Herschel für die Sternwarte zu Madrid anfertigte (1801). Die
nächste Entwickelungsstufe, welche durch Fraunhofer erreicht wurde,
war durch keine besonders ausgestellten Objectivexemplare vertreten,
wohl aus dem Grunde, weil namentlich die grösseren der von Fraun-
hofer geschliffenen Linsen sich noch heutigen Tages im Gebrauche be-
finden. Das jüngste Stadium wurde einerseits durch zwei mächtige Glas-
scheiben (Crown und Flint), von Chance Brothers &Co., andererseits
durch einen Satz von sieben parabolischen Glas-Silberspiegeln von 31/3
bis 15 Zoll Oeffnung aus der Werkstatt von Browning illustrirt. Es
1) Vergl. hierüber den Bericht von Gerland 115 u. ff. 2) Ebendas.
44 u. ff. 3) Mit dem einen der beiden siebenfüssigen Refleetoren ist nach
den Angaben des Katalogs der Uranus entdeckt worden.