Full text: Bericht über die wissenschaftlichen Apparate auf der Londoner internationalen Ausstellung im Jahre 1876

  
Arretirvorrichtungen. 249 
dem Rahmen angebracht waren, an dem der eigentliche Schalen- 
bügel hing. Bei anderen Wagen wurden die Schalen entweder durch 
Pinsel arretirt oder durch Teller aufgehoben. Die erstere Einrichtung 
dient ausschliesslich zur Beruhigung der Schalen und ist für grössere 
Wagen nicht ausreichend, die zweite Einrichtung ist in der Hand 
eines geübten Beobachters sehr brauchbar. Selbst einem solchen wird 
es aber ganz angenehm sein, wenn eine Combination beider Einrich- 
tungen vorhanden ist, so dass nach dem Hinunterlassen der Teller die 
Beruhigung der schwingenden Schalen nicht durch erneutes Anheben 
der ersteren, sondern durch Pinsel, die vorher in den Tellern versenkt 
gewesen sind, bewirkt werden kann. Eine solche Combination fand 
sich z. B. bei einer Wage von Stollenreuther. 
Das Heben und Senken der Arretirvorrichtungen geschah meisten- 
theils durch Vermittelung von Excentern und Hebeln, deren Verbin- 
dungen von aussen nicht sichtbar waren. Von den wenigen Wagen, 
bei denen sie freilagen, interessirten am meisten die unter sich im 
Princip übereinstimmenden Einrichtungen der holländischen Wagen, 
insbesondere die der grossen Utrechter Wage. Ein von aussen mit 
Hülfe eines langen Schlüssels drehbares Zahnrad bewegte zwei Zahn- 
stangen, von denen jede einen auf geradliniger fester Bahn laufenden 
Hebel, .der mit ihr im rechten Winkel verbunden war, mit fortzog. 
Die beiden Hebel trugen oberhalb eine breite Gabel, welche beim Heran- 
ziehen der Stangen gehoben wurde und welche die Arretirungspfannen 
enthielt, die hierbei unter die entsprechenden besonderen Arretirungs- 
schneiden der Schalenbügel gebracht wurden. Eine ähnliche Einrich- 
tung für die Arretirung der Gehänge und des Balkens war mit der 
eben dargelegten verbunden. 
Unter den nicht ganz freiliegenden Arretirvorrichtungen ist eine 
bei mehreren Wagen (Stollenreuther’s Vacuumwage, Bunge’s, 
Fig. 131. Oertling’s Wage mit Dreieck- 
balken u. a. m.), wenn auch in 
verschiedener Art angewandte 
Vorrichtung mit Doppelexcenter 
hervorzuheben. Fig. 131 giebt 
eine Skizze der Stollenreu- 
ther’schen Einrichtung. Auf 
einer von aussen drehbaren Axe d 
sitzt ein Excenter g, zu dessen bei- 
den Seiten auf dieselbe Axe zwei 
ganz gleichartige Excenter f auf- 
gesteckt sind. Auf y ruht eine 
Stange a, die zur Arretirung des 
Balkens dient, und die von einem Hohleylinder b umschlossen wird. 
b wird durch eine Feder auf die Excenter f niedergedrückt und steht 
  
  
  
  
  
  
 
	        
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