328 Quintus Icilius, Apparate für Akustik.
Im Anschlusse hieran würden zunächst zwei Apparate von Ap-
puhn & Söhne zu erwähnen sein, welche zur Bestimmung der Gren-
zen der Hörbarkeit von Schwingungen dienen sollen, der eine für die
untere, der andere für die obere Grenze. Der erstere enthält 57 Zun-
gen, die durch eine Windlade angeblasen werden können, und welche
anfangs in grösseren, später in kleineren Intervallen vom ce — 128
Schwingungen bis zum CO, — 8 Schwingungen hinabreichen, wenn die
letztere Bezeichnung erlaubt ist, obwohl das (etwa von 28 bis 30
Schwingungen an) aus deutlich zu unterscheidenden Stössen bestehende
Geräusch der schwingenden Zungen zwar noch den Eindruck zuneh-
mender Tiefe macht, aber doch nicht mehr als ein einheitlicher Klang
bezeichnet werden kann. Der zweite Apparat besteht aus 31 neben-
einander gestellten Stimmgabeln, von ct = 2048 Schwingungen bis
e® — 40960 Schwingungen diatonisch aufsteigend. In beiden Appa-
raten können die Schwingungszahlen nicht direct gezählt, sondern
müssen aus den Tonverhältnissen abgeleitet werden, indem man von
einem bestimmten Tone aus in passenden Intervallen fortschreitet.
Dieselben Aussteller hatten ausserdem, neben anderen akustischen
Apparaten, auch noch zwei Obertonapparate, aus Zungen bestehend,
ausgestellt, welche namentlich auch zur Demonstration von Combina-
tionstönen dienen können.
Apparate zur Erzeugung und Erläuterung der Lissajous’schen
Figuren fanden sich mehrfach vor, ausgestellt von Duboscq in Paris,
Prof. Buys-Ballot, Ferd. Süss in Marburg. Hierzu gehört auch
ein von Sir F. Pichler ausgestellter und als Acoustical Instrument,
ilustrating Harmony and Discord bezeichneter Apparat, eine Wind-
lade, durch welche zwei Zungen einzeln oder gleichzeitig zum Tönen
gebracht werden können. Dieselben schwingen in auf einander senk-
rechten Ebenen, und jede derselben trägt einen so gestellten Spiegel,
dass ein in geeigneter Riehtung gegen den einen derselben sehender
Beobachter darin das vom anderen Spiegel reflectirte Bild eines Licht-
punktes sieht. Ein Hebel, durch welchen der schwingende Theil der
einen Zunge verkürzt oder verlängert werden kann, gestattet die
Schwingungsdauer beider gleich zu machen, oder mehr oder weniger
von einander zu entfernen.
Die Apparate zur Anstellung der interessanten Versuche des Prof.
Melde, in welchen gespannte Fäden durch schwingende Stäbe oder
Stimmgabeln, an welche sie geknüpft sind, bei richtigen Spannungs-
verhältnissen zum Mitschwingen kommen, waren ebenfalls von Ferd.
Süss in Marburg ausgestellt.
Der Director des physikalischen Laboratoriums der Universität
Groningen, sowie auch Prof. Barrett und Duboscg in Paris hatten
mehrere Interferenzapparate ausgestellt. In einigen derselben wird die In-
terferenz durch das Erlöschen einer der Einwirkung beider interferirenden