Interferenzapparate; Polarisationsapparate. 339
Die Fraunhofer’schen Beugungserscheinungen, welche sich von
den Fresnel’schen dadurch unterscheiden, dass man das Beugungs-
bild in der Brennebene einer Linse zu Stande kommen lässt, werden
vorzugsweise zur Messung der Wellenlängen benutzt, indem man die
durch Gitter entworfenen Beugungsspectra benutzt. Gitter dieser Art
waren verschiedene da; es mögen hervorgehoben werden mehrere Gitter
von Nobert in Barth, so besonders eines, welches 10000 Linien auf
einen Pariser Zoll enthielt. Diese Gitter waren von dem Musde Teyler
in Haarlem eingesandt.
Sehr reichhaltig waren in der Ausstellung die verschiedenen Pola-
risationsapparate und besonders ihr Hauptbestandtheil, Nicol’sche Pris-
Br men, vertreten. Von letzteren war eine sehr grosse Collection, von klei-
OR neren an bis zu einigen in staunenswerther Grösse, vorhanden. Stee gin
u Homburg, Lutz, sowie Laurentin Paris und besonders Spottiswoode
TER ragten mit denselben hervor. Spottiswoode hatte, um nur eines
Sen m namhaft zu machen, ein Nicol’sches Prisma ausgestellt, welches ein
‚apa Gesichtsfeld von 3,5 engl. Zoll im Durchmesser hatte,
ron Fızean Von den Polarisationsapparaten, die hauptsächlich den Zweck
haben, die Farbenerscheinungen in doppelbrechenden Krystallen zu
beobachten, waren wohl alle jemals angewandten Formen vertreten.
Schmidt & Haensch hatten einen vollständigen Apparat eingesandt,
wie er von Dove zusammengestellt ist. Nörremberg’s Polarisations-
apparat war in zwei Formen von Apel in Göttingen, die eine mit \
eis hefertn, mannigfachen Zusätzen von Listing, ferner von Lutz in Paris ein- |
) gesandt; andere Formen hatte Prof. Lloyd in Dublin ausgestellt.
nit zwei Nörremberg’s Polarisationsmikroskop war von Steeg ausgestellt,
die von Descloizeaux angewandte Zusammenstellung hatte Laurent,
und die von Groth gegebene Fuess in Berlin eingesandt. Dubosceq
hatte ein sehr vollständiges Exemplar seines Apparates eingesandt, der
zur Projection der Polarisations- und Doppelbrechungserscheinungen
{hens dient; ein ausgezeichnetes Exemplar desselben Apparates war von
arferenzrer- Laurent in Paris ausgestellt, ausgezeichnet durch sein grosses Ge-
halt sichtsfeld und durch seine grosse Lichtstärke. Albert in Frankfurt
hatte schliesslich den von Mach construirten Apparat mit einem roti-
renden Nicol ausgestellt, der auf einem Schirm bei rascher Rotation
Fresnel alle die Erscheinungen neben einander zeigt, welche man sonst durch
nd zweck- Drehung des analysirenden Nicols nach einander sieht. Einen ähn-
lichen Apparat hatte Spottiswoode ausgestellt.
Präparate zur Beobachtung der isochromatischen Curven waren in
grosser Anzahl in der Ausstellung vorhanden, eingesandt von Apel,
Steeg, Werlein u. a.
ne vchtung Sehr zahlreich und in den verschiedensten Formen waren ferner
ir di die Apparate zur Messung der Drehung der Polarisationsebene in Flüs-
: sigkeiten vertreten, von der ersten Form an, wie sie Biot und bald
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