378 Listing, Apparate für Optik.
12 Zoll. Zweitens ein symmetrischer aus zwei ganz gleichen cemen-
tirten collectiven Doppellinsen bestehender Kopf mit 3 Zoll Oeffnung,
Brennweite 24 Zoll, Bildgrösse 18 und 16 Zoll. Die beiden Com-
ponenten, mit den Flintseiten auswärts, stehen 3!/, Zoll aus einander,
ihre Brennweite, einzeln genommen, beträgt 46 Zoll, und zwischen ihnen
befindet sich die Schlitzung zur Einführung verschiedener Blenden.
Aplanatismus und ebenes Feld mit Oeffnungen von !/, bis Y/ın Brenn-
weite und entsprechender Winkelweite des Bildes von 35 bis 90%. Die
Construction wurde 1866 ausgeführt. Endlich hatte Dallmeyer noch
ausgestellt vier Cameraköpfe für Porträt und Landschaft. Zwei Porträt-
linsen sind Modification der 1841 von Petzval für Voigtländer, da-
mals in Wien, ausgeführten Rechnungsvorschriften unter Berücksich-
tigung der bei Porträtaufnahmen in Betracht kommenden sogenannten
Focaltiefe, für welche je nach Erforderniss die getrennte Flintlinse der
zweiten Combination durch Schraube mit Trieb von der Crownlinse ent-
fernt werden kann. Die erste achromatische Binärlinse besteht aus einer
biconvexen Crown- und einer mit ihr verkitteten biconcaven Flintlinse,
Die zweite Doppellinse, in Distanz so gross als die Linearöffnung der
ersten von dieser abstehend, ist eine ungekittete Verbindung eines col-
lectiven Crownmeniskus, die Hohlseite nach vorn gekehrt, mit einem dis-
pansiven Flintmeniskus, die convexe Seite nach hinten gekehrt. Die
Brennweite dieser Verbindung ist um die Hälfte länger, als die der Front-
combination. Durch die erwähnte feine Bewegung der letzten Flintlinse
wird von dem Nullpunkte einer kleinen Scale aus, wobei die Aberration
genau compensirt ist, eine geringe und nach Bedarf veränderliche Unter-
correction für die sogenannte Focaltiefe erzielt). In Petzval’s An-
ordnung hat die zweite Combination die umgekehrte Stellung. Dieser
neue Dallmeyer’sche Porträtkopf ist frei von störendem Lichtfleck,
(welcher bei manchen Arrangements der Cameralinsen — wie Herschel
vor 10 Jahren nachgewiesen — durch zwei- oder mehrmalige innere
Reflexion entsteht, wodurch ein in der Regel kurz hinter der letzten
Glasfläche liegendes secundäres Bild der Blendöffnung erzeugt wird,
das sich auf der Porträtfläche ‚als undeutlicher Lichtfleck bemerklich
macht), die nahezu winkeltreuen Bilder von grosser Angularweite haben
gleichmässigeres und helleres Licht. Es werden drei Sorten gefertigt
mit Helligkeitsweiten von !/,, !/; und !/, Brennweite. Die dritte Com-
bination ist für Landschaftsaufnahmen bestimmt und ist ein Triplet,
bestehend aus zwei collectiven Menisken von zwei verschiedenen Sorten
Crownglas und einem zwischen ihnen befindlichen und mit ihnen ver-
kitteten dispansiven Flintmeniskus. Die-Brennweiten der ersten und
dritten Linse stehen im Verhältniss 1:3. Das Ganze hat die Form
!) Diese Flintlinsenverstellung scheint jedoch in einzelnen Fällen der
Praxis nicht ganz den gehegten Erwartungen entsprochen zu haben.