426 Kundt, Apparate für Wärmelehre.
I. Gasbrenner und Gasöfen.
Seit Bunsen den nach ihm benannten Brenner mit nicht leuch-
tender Gasflamme — eines der unentbehrlichsten Requisiten eines
jeden Laboratoriums — construirte, sind nach und nach mannigfache
kleine Veränderungen mit den Gasbrennern vorgenommen, um sie für
diesen oder jenen Zweck möglichst geeignet zu machen. Dem entspre-
chend ist die Zahl der mehr oder minder von einander abweichenden
Formen derselben eine ziemlich beträchtliche.
Grössere Collectionen von Gasbrennern waren aus Deutschland
besonders von Schober, sowie von Warmbrunn, Quilitz & Co. in
Berlin und von Desaga in Heidelberg gesandt. Auch unter den von
Rohrbeck in Berlin ausgestellten Apparaten befand sich eine Anzahl
derselben. Sie waren sämmtlich gut und zweckentsprechend gear-
beitet.
Aus England waren besonders die Firmen J. J. Griffin & Sons,
London, und Th. Fletcher, Warrington, durch eine Auswahl von Bren-
nern und Gasöfen, zum Theil neuer Construction, vertreten.
Von Griffin sind schon seit einer Reihe von Jahren Brenner
und Oefen zum Schmelzen in verschiedener Form construirt worden
Fio. 171. (cf. Fresenius, Zeitschrift
für analytische Chemie II,
192, und X, 39).
Die neueste verbesserte
Form dieser Oefen, welche von
Charles Griffin im Journal
of the Chemical Society 1875
beschrieben ist, war unter der
Griffin’schen Collection aus-
gestellt. Die nebenstehende
Fig. 171 zeigt den Ofen.
Durch das Rohr a tritt das
Gas zu einer grossen Anzahl
Bunsen’scher Brenner, deren
Enden man oben bei D sieht.
Ueber den mittelsten ist eine
Kappe von feuerfestem Thon
gestellt, und auf diesem steht
der Schmelztiegel c. Letzterer
ist umgeben von einem durch-
fh
GGG ZE löcherten Mantel d von feuer-
festem Thon, welcher innerhalb
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