556 Neumayer u. Schreiber, Apparate f. Meteorol. u. Hydrogr.
allemal zehn hellere Kreise auf beiden Seiten von absolut schwarzen
Kreisen eingehüllt sein.
Je grösser die Helligkeit, um so rascher wird die Schwärze der
zehn Scheiben zunehmen, und je kleiner, um so langsamer.
Zur Anstellung der Beobachtungen bedient sich Roscoe nun einer
Skale, welche die Schwärzenüancen in möglichst gleichen Abstufungen
enthält. Er sucht an jeder Serie drei Scheiben heraus, welche Schwärze-
grade besitzen, die auf der Skale vorkommen, und schlägt die Hälfte
der Scheiben durch ein Locheisen heraus, legt dann den Streifen auf
die Skale und verschiebt ihn so lange, bis der Kreis auf dem Registrir-
streifen durch das darunter befindliche Schwarz der Skale wieder als
totale gleichmässig gefärbte Scheibe erscheint, worauf die Nummer des
Schwärzegrades der Skale notirt wird. So wird fortgefahren und der
Schwärzegrad jeder zur Vergleichung ausgesuchten Scheibe bestimmt.
Um aber die Helligkeit zu finden, ist es dann nothwendig, jeden
Schwärzegrad durch die Expositionszeit zu dividiren, da natürlich der-
selbe um so grösser sein wird, je länger die Scheibe exponirt war.
Bei dem Apparate von Abney ist das Papier in der Büchse um
einen Oylinder gewunden, der sich langsam in 24 Stunden einmal um-
dreht. Die Oetfnung, welche das Licht auffallen lässt, ist ein Spalt
parallel der Axe des Cylinders, der durch einen Keil aus schwarzem
Glase verschlossen ist. Die Intensität des durch diesen Keil auf das
Papier fallenden Lichtes ist am grössten an der Kante des Keiles und
nimmt gleichförmig ab nach der dickeren Seite desselben. So wird
auch die Schwärzung des Papieres von der Kante des Keiles an nach
der anderen Seite hin parallel der Axe abnehmen müssen. Sei diese
Kante nach links gelegen, so wird die Schwärzung in einem gewissen
Abstande von derselben nach rechts um so grösser sein, je heller das
einfallende Licht war.
Man hat, um den Gang der Intensität des diffusen Lichtes den
Tag über zu verfolgen, nur auf dem entwickelten und fixirten Streifen
den Gang der Linien gleicher Schwärzung zu suchen und wird den
Abstand jedes Punktes einer solchen von der Kantenseite als Maass
der Lichthelligkeit benutzen können.
Endlich ist noch hier zu erwähnen Schönbein’s Ozonometer,
autographirend eingerichtet von R. C. Cann Lippineott jun. in
Bristol. Das mit Jodkalium und Stärke präparirte Schönbein’sche
Papier ist bei diesem Apparate auf einer Rolle aufgewickelt und wird
von dieser durch ein Uhrwerk ab und auf eine andere Rolle gewickelt.
Die auf den Rollen befindlichen Theile sind vor der Lufteinwirkung
geschützt, dagegen ist das Verbindungsstück beider eine gewisse Zeit
exponirt und erfährt, je nach dem Ozongehalte der Luft, eine mehr
oder weniger intensive Bläuung.