26 Gerland, historische Apparate.
das vorige Jahrhundert hat man sie vielfach zu demselben Zwecke be-
nutzt, dann aber im 16. Jahrhundert auch schon zur Bestimmung der
Brauchbarkeit von Salzsoolen. Diese ersten Senkwagen waren alle
Scalenaräometer. Die früheste Beschreibung eines solchen Apparates
findet sich bei Synesius!). Danach ist sie eine cylindrische Röhre
von Gestalt und Grösse einer Pfeife. Darauf ist eine gerade Linie ge-
zogen, welche von verschiedenen Linien durchschnitten ist, und diese
geben das Gewicht das Wassers an. An dem einen Ende der Röhre
ist ein Kegel angebracht, dessen Basis mit der Basis der Röhre zu-
Fig. 9. 110. #10, Bob Fig 12.
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sammenfällt. Die älteste Beschrei-
bung der Salzspindel, des zur Unter-
suchung der Salzsoolen bestimmten
Apparates, die uns erhalten ist, fin-
det sich in Thölden’s Haligraphia,
welche 1603 erschien 2). Nach
Leupold’s ?) Beschreibung und
Abbildung derselben bestand sie aus
„einen hölzernen zugespitzten Cylinder, untenher mit eingegossenen
(oder „eingehangenem“)*) Bley beschwehret, also dass sie im blossen Was-
ser bis an die Spitze eintauchet.“ Fig. 9. Zur Untersuchung der Soo-
len ist sie mit einer Theilung versehen. Nicht viel jünger wird die
Danziger Bierprobe sein, die Fig. 10 nach Leupold?) darstellt. Der
Apparat ist ganz aus Bernstein verfertigt, „unten her als in @ wird
eine halbrunde Kugel gemachet und mit Bley nach Befinden ausge-
füllet.“ Wie mit solchen Volumenaräometern das Gewicht des in einer
bestimmten Wassermenge enthaltenen Salzes berechnet werden kann,
1) Wolfius, Mulierum Graecarum Fragmenta et Elogia. Göttingae
1739, 74. 2) Beckmann, Beyträge zur Geschichte der Erfindungen IV,
Leipzig 1795, 268. 3) Leupold, Theatri statiei universalis pars II, Leip-
zig 1726, 210. Die Bezeichnung der Figur ist dort falsch. *) Leupold,
T'heatrum Maschinarum hydrotechnicarum, Leipzig 1724, 29. Die Figur
ibid. Taf. IL, Fio. 10. 5) Leupold, Theatri statiei universalis pars II,
206, 8. 14. Fig. I auf Taf. IV. Auch Theatrum Machinarum hydrotech-
nicarum, 29,
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