Full text: Bericht über die wissenschaftlichen Apparate auf der Londoner internationalen Ausstellung im Jahre 1876

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Die Agrieulturchemie auf der Ausstellung. 
Von Dr. Rud. Biedermann 
in Berlin, 
Die Landwirthschaft ist ein Gewerbe oder eine Kunst, welche sich 
auf verschiedene Wissenschaften stützt: die Wissenschaft der organi- 
sirten Körper, die Geologie, die Chemie. Es ist daher natürlich, dass 
auf einer Ausstellung wissenschaftlicher Apparate auch solche zu 
finden waren, welche das Interesse des Landwirths in Anspruch neh- 
men. Die eben genannten drei Zweige der Naturwissenschaft (in 
Bezug auf welche wir beiläufig kurz bemerken wollen, dass wir unter 
der „Wissenschaft der organisirten Körper“ die Wissenscomplexe der 
Botanik, Zoologie, Morphologie und Physiologie verstehen) waren in 
der Ausstellung mehr oder weniger reichhaltig vertreten und ent- 
hielten auch Gegenstände, die für den Landwirth von Wichtigkeit 
sind. Die meisten fand derselbe wohl in dem der „Chemie“ gewid- 
meten Raume, und da unser Bericht von diesen besonders zu handeln 
hat, so dürfen wir ihn wohl Bericht über Agrieulturchemie tituliren, 
wobei wir uns aber vorbehalten, hin und wieder Streifzüge in die 
benachbarten Gebiete zu machen, um für unseren Zweck wichtige 
Gegenstände in Augenschein zu nehmen. Es ist begreiflich, dass 
für die Landwirthschaft als Naturwissenschaft keine besondere Aus- 
stellungs-Gruppe errichtet werden konnte. 
Ein höchst anziehendes — wenn nicht das interessanteste — 
Object fand der Besucher der Ausstellung nicht in dem Saale „Chemie“, 
auch nicht in einem der anderen Säle, denn es war zu gross, um in 
einem derselben untergebracht zu werden, sondern in dem Treppen- 
hause, welches die oberen Galerien mit den unteren Räumen verbin- 
det. Es war dies ein mächtiger Kasten mit Glasbedeckung, in wel- 
chem das gegenseitige Verhältniss der Pflanzen auf Wiesenland unter 
dem Einfluss verschiedener Dünger veranschaulicht wurde. Es 
 
	        
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