42 Gerland, historische Apparate.
werde. Die älteste Abbildung einer Feuerspritze mit Windkessel habe
ich in Böcklers Theatrum Maschinarum novum, Nürnberg 1661, Taf.
154 gefunden. Die Art, wie der Strahl geworfen wird, lässt keinen
Zweifel, dass diese Spritze einen Windkessel hatte. Sie ist nach
Böckler 1658 von Hautsch erfunden. Dass dieselbe Construction
bereits 1655 Schott sah, der gelegentlich der Erwähnung einer damals
von ihm gesehenen Hautsch’schen Spritze, einer dieser ähnlichen nur
kleineren Spritze gedenkt, die er in dem oben angeführten Jahre sah,
ist demnach höchst unwahrscheinlich. Monconys berichtet von einer
1663 in Antwerpen vorhandenen, die der Abbildung und kurzen Beschrei-
bung nach, die er davon giebt, einen Windkessel gehabt zu haben scheint.
Nach Beckmann giebt die erste Beschreibung der Feuerspritze
mit Windkessel 1684 Perrault. Man hat auch vermuthet, dass Ma-
riotte den Windkessel an der Feuerspritze zuerst angebracht habe.
In Deutschland sind die Spritzen mit Windkesseln seit 1720, wo Leu-
pold eine Schrift über die von ihm verfertigten und anfangs in ihrer
Einrichtung von ihm geheim gehaltenen Feuerspritzen veröffentlichte,
verbreitet worden. Das Patent Office Museum hatte (Kat. 2020, 398)
„eine neue Wassermaschine zum Löschen des Feuers“ ausgestellt, die
von dem Knopfmacher Richard Newsham erfunden wurde, der 1721
und 1725 Patent darauf nahm. Der Katalog siehtin ihr eine der ersten
Maschinen, aus welcher zwei Stiefel und ein Windkessel zusammen-
wirkend einen continuirlichen Wasserstrahl schleudern.
Lehre vom Schall.
Die Abtheilung der Ausstellung, welche die zur Lehre vom Schall
gehörigen Apparate enthielt, wies wenig historisch Bemerkenswerthes
auf. Das Rohr, mittelst dessen bei den bekannten Versuchen von Col-
ladon und Sturm, zur Ermittelung der Geschwindigkeit des Schalles
im Wasser, dieser zum Ohre des Beobachters geleitet wurde (Kat. 898,
182); ein Theil des Apparates, den Regnault neuerdings zur Prüfung
der Geschwindigkeit des Schalles in der Luft construirt hat (Kat. 897,
182); der für denselben Zweck bestimmte Apparat von Le Roux (Kat. 908,
183); endlich die Modelle einiger uralten ägyptischen Pfeifen aus der
vierten oder fünften Dynastie sind allein hier zu erwähnen (Kat. 964, 194).
Geschwindigkeit des Lichtes
und Photometer.
An historisch bemerkenswerthen Apparaten weitaus reichhaltiger
war die Sammlung der zur Lehre vom Licht gehörigen ausgestellten