Full text: Bericht über die wissenschaftlichen Apparate auf der Londoner internationalen Ausstellung im Jahre 1876

740  Lasaulx, Apparate für Mineralogie und Geologie. 
Löthrohrkasten aus. Einer besonderen Erwähnung werth, nicht wegen 
der eleganten und reichen, sondern vielmehr gerade wegen der mög- 
lichst einfachen und compendiösen Form, erscheint der von Thomas 
J. Downing ausgestellte Löthrohrapparat für Studenten, der diesen 
Namen in vollem Maasse verdient und in möglichst bequemem For- 
mate zu recht billigem Preise doch Alles enthält, was für gewöhnliche 
Löthrohrbestimmungen nöthig ist. 
Von einzelnen zu Löthrohrversuchen nöthigen Utensilien und In- 
strumenten finden sich noch Plattner’s Stahl - Diamant - Mörser von 
A. Herbst, Berlin, in verschiedener Grösse und Güte. A. Bernstein 
& Co., Berlin, sandten eine speciell für Löthrohruntersuchungen be- 
stimmte Wage mit Gewichtssatz in einem Kasten, der auch mancherlei 
Zubehör: Hornschalen, Achatschalen ete., enthielt; von Thomas J,. 
Downing, sowie von der königl. Bergakademie zu Freiberg sehen 
wir Suiten von Mineralien zu Löthrohrversuchen; Dr. Th. Richter 
führt eine Suite metallischer Ueberzüge auf Kohle, durch das Löthrohr 
dargestellt, zum Vergleiche für den Studirenden vor, und Thomas 
Downing hat in einem Kästchen sechs Mineralien zur Kobell’schen 
Schmelzskale vereinigt. 
Nur einer neuen Methode der Löthrohruntersuchung begegnen 
wir in der Ausstellung. Dr. J. Szabö, Buda-Pest, hat die zu seinem 
Werke: „Ueber eine neue Methode, die Feldspathe in den Gesteinen 
zu bestimmen“ gehörigen fünf Tafeln, welche die Reactionen auf Na- 
trium und Kalium darstellen, ausgestellt. Tafel 1 stellt die nach dem 
von 0 bis 16 Proc. wachsenden Gehalt in verschiedenen Abstufungen 
intensiver gelb gefärbten Natriumflammen dar; Tafel 2 dieselben 
Natriumflammen, wenn das Object im Schmelzraume der Flamme sich 
befindet; Tafel 3 und 4 stellt die unter Anwendung des von Cartwell 
zuerst empfohlenen Kobaltglases (welches, wenn hinreichend dick, 
die Natriumfarbe nicht mehr durchlässt) betrachteten rothgefärbten 
Flammen des Kaliums ebenfalls nach wachsendem Procentgehalte dar, 
und Tafel 5 endlich führt die Flammenreactionen des Kaliums vor, 
wenn mit Gyps im Schmelzraume der Flamme geglüht. Wenn sich 
die Szabö’sche Methode, handlich wie dieselbe in der That zu sein 
scheint, auch in Bezug auf die Schärfe der daraus sich ergebenden Re- 
sultate als brauchbar erweist, so ist damit der Löthrohrehemie eine 
schöne und durchaus erwünschte Bereicherung zu Theil geworden. 
Wenn auch nicht eigentlich hierhin gehörig, mögen doch hier 
einige spectroskopische Instrumente nur kurz angeführt werden, welche 
gleichfalls für die Zwecke mineralanalytischer Untersuchung von Werth 
erscheinen. Solche Spectroskope sind von John Browning, London, 
Schmidt & Haensch, Berlin, Aug. Becker, Göttingen, Yeates & 
Son, Dublin, James How & Co., London, ausgestellt; recht zierliche 
und scharfe Taschenspectroskope in kleiner Messingbüchse, für einfache 
  
 
	        
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