Mineraliensammlungen. 743
zuge des Nertschinsker Kreises, und vom Flusse Onon im Gebirgszuge
Adun-Tschilon, sowie die durch Grösse hervorragenden Berylle von
Tigeretzk am Altai; hyacinthrothe Krystalle von Puschkinit von Verch-
neivinsk am Ural (Pleochroismus: roth—orangegelb—lichtgelb); Nephrit
von Sludianka, Baikal; die seltenen Mineralien: Nefedgewit aus dem
Kreise Nertschinsk und der Chonebrodit von Pargas, Dihydrit von
Nischne - Tagilsk, Hübnerit von Baiikova am Ural, Volborthit
von Preobraschensk, Perm; Malachit und Azurit von Zmeinogorsk,
Semenovsk und Beloussovsk am Altai u. s. w., von denen auch nur die
vorzüglichsten aufzuzählen hier der Platz fehlt.
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Auch eine Collection spanischer Mineralien (73 Handstücke), leider
i ohne jede Ordnung aufgestellt und nicht einmal mit einer übersicht-
hl. lichen Etiquettirung versehen, war von der Esguela de Minas in
= Madrid gesandt und enthielt manches Gute; unter Anderem: schöne
Pseudomorphosen von Markasit nach Baryt von Garlitos, Badajoz; aus-
gezeichneten Glauberit von Ciempozuelos, Madrid; Federalaun von Ma-
zaron, Murcia; über 2 Zoll grosse, prächtige Blendekrystalle von San-
tander; schöne Bleiglanzkrystalle von Huesca, Murcia, und von El Mola,
Tarragona; ganz vortrefflich schöne grosse Krystalle von Anglesit auf
Brauneisen von Carthagena, einfach in der Form (P. » P.!/, Po» .oP
nach Naumann) zeigen sie interessante Fortwachsungsrinden, die
einen gelbbraunen Kern umgeben; grosse Zinnoberkrystalle von Alma-
den, ein mächtiger Block von Chalkosit von Lluch, balearische Inseln,
a Malachit und Azurit von Albondon in Granada; eine Suite zum Theil
ausgezeichneter Steinkohlen aus Leon (Lerida), Liero (Ovieto), Belmez
(Cordoba); Graphit von Marbella auf Malaga u. a. m.
Eine mit grosser Sorgfalt ausgesuchte Sammlung von 200 Stück
losen Krystallen, eine Lehrsammlung für den krystallographischen
Unterricht, hatte B. Stürtz, Bonn, zur Ausstellung gesandt. Jeder
Krystall war mit einer Etiquette versehen, auf der alle an ihm auf-
tretenden Flächen bestimmt und unter Anwendung der Naumann’-
schen Symbole zum Theil mit Zeichnungen erläutert und verzeichnet
waren. Auch einige kleinere von B. Stürtz ausgestellte Localsamm-
lungen zeichneten sich durch die grosse Sorgsamkeit ihrer Bestimmung
und instructive, ausführliche Etiquettirung vor allen anderen aus.
Eine Sammlung von Erzen des rheinischen Bergbaudistrictes
war in dieser Weise systematisch geordnet, mit Angabe der Eigen-
thümlichkeiten und der Art des Vorkommens, der Qualität und der mit
ihnen associirten Mineralien. Leider kam diese Sammlung wegen ganz
ungünstiger Aufstellung nicht zur gebührenden Geltung. Solche
Sammlungen, wie die von Stürtz ausgestellten, verdienen in jeder
Beziehung gelobt und für Lehrzwecke empfohlen zu werden, um so
mehr, als leider dieselben ziemlich vereinzelt waren. Nur E. Lutz,