Full text: Bericht über die wissenschaftlichen Apparate auf der Londoner internationalen Ausstellung im Jahre 1876

Mineraliensammlungen. 743 
zuge des Nertschinsker Kreises, und vom Flusse Onon im Gebirgszuge 
Adun-Tschilon, sowie die durch Grösse hervorragenden Berylle von 
Tigeretzk am Altai; hyacinthrothe Krystalle von Puschkinit von Verch- 
neivinsk am Ural (Pleochroismus: roth—orangegelb—lichtgelb); Nephrit 
von Sludianka, Baikal; die seltenen Mineralien: Nefedgewit aus dem 
Kreise Nertschinsk und der Chonebrodit von Pargas, Dihydrit von 
Nischne - Tagilsk, Hübnerit von Baiikova am Ural, Volborthit 
von Preobraschensk, Perm; Malachit und Azurit von Zmeinogorsk, 
Semenovsk und Beloussovsk am Altai u. s. w., von denen auch nur die 
vorzüglichsten aufzuzählen hier der Platz fehlt. 
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Auch eine Collection spanischer Mineralien (73 Handstücke), leider 
i ohne jede Ordnung aufgestellt und nicht einmal mit einer übersicht- 
hl. lichen Etiquettirung versehen, war von der Esguela de Minas in 
= Madrid gesandt und enthielt manches Gute; unter Anderem: schöne 
Pseudomorphosen von Markasit nach Baryt von Garlitos, Badajoz; aus- 
gezeichneten Glauberit von Ciempozuelos, Madrid; Federalaun von Ma- 
zaron, Murcia; über 2 Zoll grosse, prächtige Blendekrystalle von San- 
tander; schöne Bleiglanzkrystalle von Huesca, Murcia, und von El Mola, 
Tarragona; ganz vortrefflich schöne grosse Krystalle von Anglesit auf 
Brauneisen von Carthagena, einfach in der Form (P. » P.!/, Po» .oP 
nach Naumann) zeigen sie interessante Fortwachsungsrinden, die 
einen gelbbraunen Kern umgeben; grosse Zinnoberkrystalle von Alma- 
den, ein mächtiger Block von Chalkosit von Lluch, balearische Inseln, 
a Malachit und Azurit von Albondon in Granada; eine Suite zum Theil 
ausgezeichneter Steinkohlen aus Leon (Lerida), Liero (Ovieto), Belmez 
(Cordoba); Graphit von Marbella auf Malaga u. a. m. 
Eine mit grosser Sorgfalt ausgesuchte Sammlung von 200 Stück 
losen Krystallen, eine Lehrsammlung für den krystallographischen 
Unterricht, hatte B. Stürtz, Bonn, zur Ausstellung gesandt. Jeder 
Krystall war mit einer Etiquette versehen, auf der alle an ihm auf- 
tretenden Flächen bestimmt und unter Anwendung der Naumann’- 
schen Symbole zum Theil mit Zeichnungen erläutert und verzeichnet 
waren. Auch einige kleinere von B. Stürtz ausgestellte Localsamm- 
lungen zeichneten sich durch die grosse Sorgsamkeit ihrer Bestimmung 
und instructive, ausführliche Etiquettirung vor allen anderen aus. 
Eine Sammlung von Erzen des rheinischen Bergbaudistrictes 
war in dieser Weise systematisch geordnet, mit Angabe der Eigen- 
thümlichkeiten und der Art des Vorkommens, der Qualität und der mit 
ihnen associirten Mineralien. Leider kam diese Sammlung wegen ganz 
ungünstiger Aufstellung nicht zur gebührenden Geltung. Solche 
Sammlungen, wie die von Stürtz ausgestellten, verdienen in jeder 
Beziehung gelobt und für Lehrzwecke empfohlen zu werden, um so 
mehr, als leider dieselben ziemlich vereinzelt waren. Nur E. Lutz, 
 
	        
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