746 Lasaulx, Apparate für Mineralogie und Geologie.
riden dienen, desgleichen Tiegel und Platten aus Flussspath und
Kryolith.
In recht vielfältiger Verwendung tritt uns ein anderes Mineral
auf der Ausstellung entgegen: der Glimmer. Max Raphael, Breslau,
fertigt aus demselben ausser dem gewöhnlichsten Artikel, den Lampen-
cylindern, auch Compassscheiben an, Deckblättehen für mikroskopische
Präparate, Glimmerplatten zu Verdampfungen, Glimmertrockenkasten
für Laboratorien, Glimmerbrillen zum Schutze der Augen bei gefähr-
lichen Versuchen im Laboratorium, endlich Glimmerpulver zur Filtra-
tion. Das verwendete Material sind aussereuropäische Glimmer, die in
Platten von grosser Ausdehnung vorkommen.
V. Petrographie.
Die Petrographie ist seit etwa einem Decennium durch die in diese
Wissenschaft mit so grossem Erfolge eingeführte mikroskopische Me-
thode unter Anwendung von Dünnschliffen der Gesteine in ein neues
Stadium getreten und hat in manchen Theilen geradezu umgestaltende
Bereicherungen erfahren. Mit welchem Eifer in den verschiedenen
Ländern an der Verwerthung und auch Vervollkommnung dieser Me-
thode gearbeitet wird, davon bietet uns die Ausstellung ein treffliches
Bild, und es darf dieser Theil wohl als der relativ reichste dieser Ab-
theilung bezeichnet werden. Allerdings darf man, ohne den Verdacht
parteilicher Darstellung zu erregen, wohl behaupten, dass der bedeu-
tendere und grösste Theil der hier zur Ausstellung gelangten Resultate
dieser Methode deutschen Forschern zuzuschreiben ist, neben denen
dann England, Belgien, Oesterreich, Spanien, Holland gleichfalls ver-
treten sind.
Die Darstellung der in der Regel aus recht hartem Material, wie
es die meisten Gesteine sind, auszuführenden Dünnschliffe, die bis zu
vollkommener Durchsichtigkeit vollendet werden müssen, nahm, so lange
man dieselben lediglich durch Schleifen mit der Hand darstellte, eine
sehr grosse Zeit in Anspruch, und so richtete sich ebenfalls, namentlich
zuerst in Deutschland, das Augenmerk auf Erleichterung und Abkür-
zung dieser Arbeit durch maschinelle Hülfe. Eines der wesentlichsten
Erfordernisse schien es hierbei, durch Schneidevorrichtungen dünne
planparallele Platten herzustellen, die als Ausgang zur Ausführung
der eigentlichen Dünnschliffe dienen sollten, da es einmal nur an weni-
gen Gesteinen gelingt, geeignete dünne Splitter abzuschlagen und an-
dererseits der Anfang mit zu dicken Stücken zu viel Zeit bis zur
Fertigstellung erfordert. Mit eigentlichen Schleifvorrichtungen wurden