Schleif- und Schneidemaschinen. 747
daher gleichzeitig auch Schneidemaschinen Bedürfniss, die zudem auch
für paläontologische Sammlungen zum Formatisiren von Stücken will-
kommen sein mussten. Eine der ersten Schleifmaschinen beschrieb
Bornemann, Eisenach, der an einem drehbaren aus vier Armen be-
stehenden Kreuze mehrere dünne Splitter gleichzeitig anheftete, und
die Arme vermittelst eines ablaufenden Gewichtes über einer horizon-
talen Eisenplatte mit Schmirgel zur Rotation brachte. Nach dem Bor-
nemann’schen Muster ist ein Schleifapparat construirt, den Christ.
Weber, Eisenach, ausgestellt hat; nur der Bewegungsmechanismus ist
ein anderer. Unter dem Tische befindet sich eine grosse, hohle Lauf-
trommel, dazu bestimmt, einen Hund aufzunehmen, der die Trommel
in Bewegung setzt. Gleichzeitig ist am anderen Ende eine Vorrich-
tung zum Schneiden angebracht. Das zu schneidende Stück wird
durch ein Contregewicht, welches mit dem Backen, der das Gesteins-
stück trägt, auf einer drehbaren Axe befestigt wird, an die vertical
stehende Schneidescheibe angedrückt.
Ein anderer Apparat zum Schneiden, Schleifen und Poliren von
Gesteinen ist nach einer Zeichnung des Ausstellers, James B. Jor-
dan, von der Firma Cotton & Johnson, Soho, ausgeführt (Fig. 264,
Aufriss). Ein solider in Eichenholz ausgeführter Tisch ist unten mit
einer Tretvorrichtung in Spinnradmanier versehen; durch eine einge-
schobene Seilscheibe wird die Bewegung einer verticalen Axe be-
wirkt, die über der oberen Platte des Tisches in einem geräumigen
Becken hervorragt und die horizontal stehende Schneidescheibe auf
Eisenblech trägt. Auf dieselbe Axe werden dann auch, wenn der
Apparat zum Schleifen und Poliren dienen soll, die betreffenden
Scheiben aus mattem Glas und Blei aufgesetzt. Eine zweite Axe
geht in einiger Entfernung durch den Tisch, an dem oben eine zweite
Fig. 264. horizontale Blechscheibe
sich befindet, die zum
Aufkitten des zu schnei-
denden Stückes dient.
Dieses wird gegen die
Schneide gedrückt, le-
diglich durch den Zug
einer um die Axe die-
ser Scheibe gewundenen
Schnur, die über den
Tisch verlaufend ein frei
hängendes Gewicht
trägt. Es wird dadurch
bewirkt, dass beim Schneiden das vorgedrückte Gesteinsstück hinläng-
lich leicht nachgeben kann, um Störungen im Gange der Maschine zu
vermeiden, und doch immer wieder an die Schneide zurückgeführt wird,
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