Full text: Bericht über die wissenschaftlichen Apparate auf der Londoner internationalen Ausstellung im Jahre 1876

Schleif- und Schneidemaschinen. 747 
daher gleichzeitig auch Schneidemaschinen Bedürfniss, die zudem auch 
für paläontologische Sammlungen zum Formatisiren von Stücken will- 
kommen sein mussten. Eine der ersten Schleifmaschinen beschrieb 
Bornemann, Eisenach, der an einem drehbaren aus vier Armen be- 
stehenden Kreuze mehrere dünne Splitter gleichzeitig anheftete, und 
die Arme vermittelst eines ablaufenden Gewichtes über einer horizon- 
talen Eisenplatte mit Schmirgel zur Rotation brachte. Nach dem Bor- 
nemann’schen Muster ist ein Schleifapparat construirt, den Christ. 
Weber, Eisenach, ausgestellt hat; nur der Bewegungsmechanismus ist 
ein anderer. Unter dem Tische befindet sich eine grosse, hohle Lauf- 
trommel, dazu bestimmt, einen Hund aufzunehmen, der die Trommel 
in Bewegung setzt. Gleichzeitig ist am anderen Ende eine Vorrich- 
tung zum Schneiden angebracht. Das zu schneidende Stück wird 
durch ein Contregewicht, welches mit dem Backen, der das Gesteins- 
stück trägt, auf einer drehbaren Axe befestigt wird, an die vertical 
stehende Schneidescheibe angedrückt. 
Ein anderer Apparat zum Schneiden, Schleifen und Poliren von 
Gesteinen ist nach einer Zeichnung des Ausstellers, James B. Jor- 
dan, von der Firma Cotton & Johnson, Soho, ausgeführt (Fig. 264, 
Aufriss). Ein solider in Eichenholz ausgeführter Tisch ist unten mit 
einer Tretvorrichtung in Spinnradmanier versehen; durch eine einge- 
schobene Seilscheibe wird die Bewegung einer verticalen Axe be- 
wirkt, die über der oberen Platte des Tisches in einem geräumigen 
Becken hervorragt und die horizontal stehende Schneidescheibe auf 
Eisenblech trägt. Auf dieselbe Axe werden dann auch, wenn der 
Apparat zum Schleifen und Poliren dienen soll, die betreffenden 
Scheiben aus mattem Glas und Blei aufgesetzt. Eine zweite Axe 
geht in einiger Entfernung durch den Tisch, an dem oben eine zweite 
Fig. 264. horizontale Blechscheibe 
sich befindet, die zum 
Aufkitten des zu schnei- 
denden Stückes dient. 
Dieses wird gegen die 
Schneide gedrückt, le- 
diglich durch den Zug 
einer um die Axe die- 
ser Scheibe gewundenen 
Schnur, die über den 
Tisch verlaufend ein frei 
hängendes Gewicht 
trägt. Es wird dadurch 
bewirkt, dass beim Schneiden das vorgedrückte Gesteinsstück hinläng- 
lich leicht nachgeben kann, um Störungen im Gange der Maschine zu 
vermeiden, und doch immer wieder an die Schneide zurückgeführt wird, 
  
  
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