Mikroskope ‚zur Petrographie. DT
petrographischen Zwecken bestimmt bezeichnet waren. Ein solches ist
das von Ernst Leitz in Wetzlar ausgestellte Mikroskop mit Polarisa-
tionsvorrichtung. Der Tubus ist um seine Axe mit dem oberen Theile
des Tisches drehbar, der in einem graduirten Rande geht, der untere
Theil des Tisches trägt den Polarisator; der Analysator wird dem
Objectiv aufgesetzt und ist mit graduirtem Kreise versehen; eine
Revolvervorrichtung für fünf Objectgläser ist angebracht, eine Kalk-
spathplatte, auf das Ocular unter den Analysator gebracht, dient zu stau-
roskopischen Bestimmungen, mit einem Ocularmikrometer mit Faden-
kreuz und mit dem drehbaren Tische lassen sich Winkelmessungen an
Krystallquerschnitten vornehmen. Das Mikroskop kann mit verschie-
denen Linsensystemen ausgestattet werden.
Auch ein mit drehbarem Tisch, der in graduirtem Rande geht,
versehenes Mikroskop für mineralogische Zwecke, ebenfalls mit
Polarisation in der bekannten Manier versehen, ist von Hartnack,
Potsdam, ausgestellt, und ein grosses Instrument gleichfalls mit den
für das Studium von Gesteinsschliffen versehenen Vorrichtungen von
A. Nachet, Paris. Natürlich waren noch eine grössere Zahl von Mi-
kroskopen verschiedener Optiker mit rotirenden Tischen vorhanden
und mit Einrichtungen, die ihre Verwendung zu petrographischen
Zwecken erleichtern, es wird deren an anderer Stelle ohne Zweifel aus-
führlicher gedacht werden.
Nach anderer Richtung hin dürfte der Erwähnung hier noch werth
erscheinen ein mit Mikrospectroskop verbundenes Mikroskop, welches
John Browning ausstellt und welches nach H. C. Sorby’s Angaben
construirt ist und die Beobachtung der Absorptionsspectren auch an
Dünnschliffen gestattet )).
Für die Vorlesungen werden auch dem Petrographen und Mine-
ralogen sogenannte Demonstrationsmikroskope von Nutzen sein und
auch deren besitzt die Ausstellung eine Anzahl, von denen hier nur die
von F. Crisp, Notting Hill, von Hartnack & Prazmowski, Pots-
dam, und Seibert & Kraft, Wetzlar, genannt sein mögen.
Des verstorbenen Prof. Vogelsang geistreich ersonnener Erwär-
mungsapparat, mit welchem die flüssige Kohlensäure als Einschluss in
den Quarzkrystallen so vieler Gesteine nachgewiesen werden kann,
der von Prof. T. Bosscha, Delft, ausgestellt worden, mag hier zuletzt
noch erwähnt werden. Derselbe beruht bekanntlich auf der Erwär-
mung durch den galvanischen Strom, der um ein das Diaphragma
kreisförmig umgebendes und mit Platindrähten umzogenes Thermo-
meter geleitet wird, auf denen das Object aufliegt.
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!) Vergl. 8. 741 dieses Berichts,