Full text: Bericht über die wissenschaftlichen Apparate auf der Londoner internationalen Ausstellung im Jahre 1876

Mikroskope ‚zur Petrographie. DT 
petrographischen Zwecken bestimmt bezeichnet waren. Ein solches ist 
das von Ernst Leitz in Wetzlar ausgestellte Mikroskop mit Polarisa- 
tionsvorrichtung. Der Tubus ist um seine Axe mit dem oberen Theile 
des Tisches drehbar, der in einem graduirten Rande geht, der untere 
Theil des Tisches trägt den Polarisator; der Analysator wird dem 
Objectiv aufgesetzt und ist mit graduirtem Kreise versehen; eine 
Revolvervorrichtung für fünf Objectgläser ist angebracht, eine Kalk- 
spathplatte, auf das Ocular unter den Analysator gebracht, dient zu stau- 
roskopischen Bestimmungen, mit einem Ocularmikrometer mit Faden- 
kreuz und mit dem drehbaren Tische lassen sich Winkelmessungen an 
Krystallquerschnitten vornehmen. Das Mikroskop kann mit verschie- 
denen Linsensystemen ausgestattet werden. 
Auch ein mit drehbarem Tisch, der in graduirtem Rande geht, 
versehenes Mikroskop für mineralogische Zwecke, ebenfalls mit 
Polarisation in der bekannten Manier versehen, ist von Hartnack, 
Potsdam, ausgestellt, und ein grosses Instrument gleichfalls mit den 
für das Studium von Gesteinsschliffen versehenen Vorrichtungen von 
A. Nachet, Paris. Natürlich waren noch eine grössere Zahl von Mi- 
kroskopen verschiedener Optiker mit rotirenden Tischen vorhanden 
und mit Einrichtungen, die ihre Verwendung zu petrographischen 
Zwecken erleichtern, es wird deren an anderer Stelle ohne Zweifel aus- 
führlicher gedacht werden. 
Nach anderer Richtung hin dürfte der Erwähnung hier noch werth 
erscheinen ein mit Mikrospectroskop verbundenes Mikroskop, welches 
John Browning ausstellt und welches nach H. C. Sorby’s Angaben 
construirt ist und die Beobachtung der Absorptionsspectren auch an 
Dünnschliffen gestattet )). 
Für die Vorlesungen werden auch dem Petrographen und Mine- 
ralogen sogenannte Demonstrationsmikroskope von Nutzen sein und 
auch deren besitzt die Ausstellung eine Anzahl, von denen hier nur die 
von F. Crisp, Notting Hill, von Hartnack & Prazmowski, Pots- 
dam, und Seibert & Kraft, Wetzlar, genannt sein mögen. 
Des verstorbenen Prof. Vogelsang geistreich ersonnener Erwär- 
mungsapparat, mit welchem die flüssige Kohlensäure als Einschluss in 
den Quarzkrystallen so vieler Gesteine nachgewiesen werden kann, 
der von Prof. T. Bosscha, Delft, ausgestellt worden, mag hier zuletzt 
noch erwähnt werden. Derselbe beruht bekanntlich auf der Erwär- 
mung durch den galvanischen Strom, der um ein das Diaphragma 
kreisförmig umgebendes und mit Platindrähten umzogenes Thermo- 
meter geleitet wird, auf denen das Object aufliegt. 
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!) Vergl. 8. 741 dieses Berichts, 
 
	        
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