Von der Stromſtärke und deren Meſſung. 169
Die in der Zeit transmittirte Electricitätsmenge iſt daher:
t
4 Fiat
0
und bei conſtantem 1: /
q=1. t.
Natürlih hängt die Stärke eines Stromes von der electromoto-
riſchen Kraft, aber auch, wie die folgenden Paragraphen ergeben werden,
von den übrigen Verhältniſſen des Stromkreiſes ab.
60. Das Ohm’ſche Geſe. Es jei ein homogener Leiter gegeben,
begrenzt von zwei parallelen, ebenen oder krummen Flächen AB und
CD (Fig. 29) und einer Regelfläche, deren Erzeugende normal auf
AB und CD ftehen mögen. Das Potential auf AB ſei gleichförmig
Fig. 29.
Ve
MEE E E en H
Ee r a
C is 2 in I D
Be _ >
E: id R
N - Z— | — ie, M
MX eS Vo = A
A B
und conjtant = V,, auf CD ebenfalls gleichförmig und conſtant = V,
und zwar fei V, > V,; dann geht ein constanter Strom durch den
Leiter von AB nah CD und das Potential nimmt von der einen
Fläche zur andern continuirli<h ab und iſ} in jedem Punct nur eine
Function des Abſtandes von der Fläche AB, von welcher aus wir die
Diſtanzen zählen wollen. Denken wir uns nun innerhalb des Leiters
eine Oberfläche gleichen Potentiales conſtruirt, MN / ſo iſt dieſelbe nach
dem ebengeſagten parallel den Begrenzungsflächen, welche wir ja als
Flächen gleichen Potentiales angenommen haben; es ſei x die gemeinſame
Länge aller zwiſhen AB und MN enthaltenen Normalen und Vox, das
Potential auf MN. Da der Strom weiter nichts ift als eine conti-
nuirliche Entladung zwiſchen den benachbarten Querſchnitten des Strom-
kreiſes, ſo iſ klar, daß die Electricitätsmenge, welche in der Zeiteinheit
von der Fläche MN auf die benachbarte fich entlädt, der Gejammtheit
der electrifchen Kräfte proportional iſt, welche in den einzelnen Puncten
der Fläche MN auftreten wirden, wenn dieſelbe unter ſonſt gleichen
Verhältniſſen des eleetrifchen Feldes eine ifolirte, leitende Fläche wäre.
Bezeichnen wir mit F die Größe einer ſolchen, normal zu MN ge-
rihteten Kraft, mit A, den Flächeninhalt von MN und mit J die