202 Fünftes Capitel.
ſein. Aus dieſem Grunde fowol als auch wegen der Genauigkeit von
Gl. (V) ift die Sinusbuffole der andern vorzuziehen.
Ihre Anwendung ift jedoch auf conftante Ströme beſchränkt oder
wenigſtens auf ſolche, welche in der zu den beſchriebenen Manipulationen
nötigen Zeit fi nicht merklich verändern. Außerdem ergibt fich aus
Gl. (V), daß es eine Grenze für die mit der Buſſole noh meßbaren
Stromſtärken gibt; da sin æ nie > 1 werden kann, ſo iſ die größte
noh meßbare Stromftärfe numerifch gleich der Conſtanten des Jun-
ſtrumentes.
Will man mit einer Sinusbuffole dennoch eine größere Stromſtärke
meſſen, ſo muß zwijchen den Enden des auf dem Rahmen aufgewicelten
Drahtes eine Nebenſchließung ARB (Fig. 38) hergeſtellt werden; es
geht dann dur<h den Rahmen nur einer der beiden getheilten Ströme.
Fig. 38.
Jt 1 die von der Buſſole angegebene Stromſtärke des letzteren, JI die
Stärke des unverzweigten Stromes, r der Widerſtand der Spirale des
Inſtrumentes und R der Widerſtand der Nebenſchließung ARB, ſo
hat man nah den Formeln des $ 63:
R
: R--r
und hieraus:
(VI) FE (1 FE)
Wenn r und R bekannt ſind, läßt fich alſo IT leiht mit Hilfe von
i berechnen; man fann auch r in paſſender Weiſe ändern und R ſo
wählen, daß
r=(n—1)R,
wodurch dann
(VIT) J=ni
wird.
Was die Tangentenbuſſole betrifft, ſo hat allerdings ihre Anwend-
barkeit feine Grenzen, da die Tangente alle Werthe von 0 bis o an-
nehmen kann; allein man erkennt leicht, daß, wenn « fich dem rechten