Full text: Technologie der Electricität und des Magnetismus

  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
254 Sechstes Kapitel. 
Das Ohm’ ſche Gefeg führt unmittelbar auf die folgende fehr ein- 
fache Methode: man ſchaltet in den Schließungsbogen eines möglichſt 
conſtanten Electromotors ein Rheometer ein; lebteres gebe die Strom: 
ſtärke J an, die electvomotorifche Kraft des Electromotorg ſei E und R 
der totale Widerſtand im Stromkreis ; dann iſt 
Bad 
Nun ſtelle man irgendwo im Stromkreis cine Unterbrechung her, 
indem man die Leitung — wir wollen wie gewöhnlich kupferne, iſolirte 
Leitungsdrähte vorausfegen — zerſchneidet und die zuvor amalgamirten 
Drahtenden in Glas - oder Porcellannäpfchen taucht, welche mit Qued- 
ſilber gefüllt find. 
Die Nadel des Galvanometers geht dann auf Null zurü> und nun 
taucht man die Enden des Drahtes, deſſen Widerſtand x zu beſtimmen 
iſt, im das Quedfilber ein. Dann ergibt fich aus der erfolgten Ab- 
lenkung der Galvanometernadel der Werth I, auf welchen die Strom- 
jtärfe herabgefunfen ift, und nach dem Ohm’schen Geſch hat man : 
(RIx)=B, 
JR) = JR 
O 
E R. 
©p einfach dieſe Methode auf den erſten Blick erſcheint, jo ftößt 
man doch bei ihrer Anwendung auf bedeutende Schwierigkeiten , deren 
größte darin beſteht, den momentanen Werth von R mit Sicherheit zu 
beſtimmen. Die Meſſung von R kann man jedoch ganz umgehen, wenn 
man in folgender Weiſe vorgeht : man bildet einen Stromkreis aus einem 
möglichſt conſtanten Electromotor , einem Nheometer , dem zu meſſenden 
Widerſtand und einer Anzahl Widerſtandsrollen mit dem zugehörigen 
Nheoſtat oder Rheochord, die jedoch vorläufig noch ausgejchaltet bleiben. 
Man notirt den Ausfchlag des Nheometers und ſchaltet ſodann den zu 
meſſenden Widerſtand aus, ohne jedo< den Strom zu unterbrechen ; es 
läßt ſih dieß dadur< bewerkſtelligen , daß man die Quekſilbernäpfchen, 
in welche die Enden des Drahtes eintauchen, nebeneinander ſtellt und 
über ihre Ränder raſh einen Vförmig gebogenen, kurzen und dien 
Kupferdraht hängt, ſo daß ſeine amalgamirten Schenkel beiderſeits in 
das Queckſilber eintau<hen. Das Galvanometer zeigt ſofort eine Zu- 
nahme der Stromſtärke an und nun zieht man einen Stöpſel nah dem 
andern zwiſchen den Widerſtandsrollen heraus und ſchaltet dadurch einen 
immer zunehmenden Widerſtand ein, bis die Galvanometernadel beinahe 
alſo 
und hieraus:
	        
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