Full text: Technologie der Electricität und des Magnetismus

  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
256 Sechstes Capitel. 
Der Draht K geht zunächſt zu einem Quedjilbernapf d; von dieſem 
führt ein Draht r zum Queckſilbernapf o und von da endlich ein Draht u 
zur Klemme 1. Der zu unterſuchende Draht geht vom Napf 0 zu einem 
dritten Quedfilbernapf 0° und kann durh Umlegen des Drahtes r aus 
0 nach 0“ in die Leitung eingeſchaltet werden. Die beiden Drähte K 
reſp. u und t werden mit den beiden auderen Klemmen des Galvano- 
meters verbunden und zwar natürlich ſo, daß der Strom die beiden 
Drahtwindungen deſſelben in entgegengeſeßtem Sinn durchläuft. Jm 
Anfang ift jowol der Widerſtand X als der Nheoſtat R aus ihren reſp. 
Stromkreiſen ausgeſchaltet ; dann unterſucht man zunächſt, ob der Wider- 
ſtand in beiden Zweigen gleich groß iſt, d. h. ob die Nadel auf Null 
ſtehen bleibt ; iſ dieß nicht der Fall, fo ändert man den Widerſtand in 
dem einen Zweig in geeigneter Weiſe, bis vollkommene Gleichheit vor- 
handen it. Nun ſchaltet man durh Umlegen von r den Widerſtand X 
und auf der andern Seite ſo viel Nheoſtatendraht ein, bis die Nadel 
abermals auf Null zurü>geht. Ju dieſem Falle müſſen die in den beiden 
Zweigen eingeſchalteten Widerſtände einander gleich ſein und man erhält 
ohne weiteres den «Werth von X. 
102. Meſſung mittelſt des Differentialvoltameters von Siemens. 
An Stelle des Differentialgalvanometers kann man zu demſelben Zwe>k 
auh das Siemens’fhe Differentialvoltameter benügen. 
Dieſes Juſtrument , ein Beſtandtheil des Siemens’ ſchen electriſchen 
Pyrometers *), eignet ſih ſehr gut zur Vergleichung der Widerſtände 
zweier Stromkreiſe. Dieſe bilden zwei Abzweigungen R, R“ von einem 
Electromotor P (Fig. 58) *) aus, deſſen Pole durch die Klemmen a 
und a‘ mit den beiden Contacten 1,1 eines cylindriſchen Commutators © 
verbunden ſind. Der Contact 1 ſteht mit der Klemme b’ in Verbin- 
dung, von welcher die zu unterſuchenden Stromkreiſe ausgehen ; an dem 
Ende der Teßteren find zwei von den Platindrähten des VBoltameterg 
angejegt, während ein vom andern Contact 1 ausgehender Draht, der 
jich bei b theilt, zu den andern beiden Platindrähten des Boltameters 
führt. Dieſes beſteht aus zwei Glasröhren t, t“ von 2,5 mm lichter 
Weite, welche in verticaler Stellung auf einem Brett T befeſtigt ſind ; 
nah unten erweitern ſie ſih auf 6 mm und ſind daſelbſt mit einem in 
Paraffin getränkten Holzpfropf luftdicht verſchloſſen, dur<h welchen zwei 
Platindrähte auf 25 mm ins Innere eindringen. Die obere Oeffnung 
MO: Serrinl, Technologie der Wärme, GOLS O0 
*) Der ſchematiſche Theil der Figur unterhalb der Axe xy fiegt eigentlich 
in einer zur Ebene des Papiers ſenkre<ten Ebene und iſt alſo um 90° gedreht 
zu denken.
	        
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