Full text: Technologie der Electricität und des Magnetismus

  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
260 Sechstes Capitel. 
Oder wenn x, der unbekannte, r, wieder der variable Widerſtand 
iſt, jo madht man r, =r, und erhält dann: 
(3) ia 14. 
Abſtract genommen ift e8 ganz gleichgiltig, welche von den eben 
angegebenen Anordnungen man wählt; in Wirklichkeit kann fich aber 
doch ein Unterſchied herausſtellen. Wenn z. B. der zu meſſende Wider- 
ſtand in die Seite AD und die Widerſtandsrollen in die anliegende 
Seite DC eingeſchaltet werden, während man die willkürlihen Wider- 
‘ſtände x, und r, einander gleich macht, ſo könnte es vorkommen , daß 
die Widerſtände in den beiden Stücken ABC, ADC bedeutend von ein- 
ander differiren. Wenn z. B. der erſtere viel kleiner wird als der 
zweite, ſo macht die Galvanometernadel möglicherweiſe gar feinen ficht- 
baren Ausjchlag; nicht ſowol deßwegen, weil die entgegengeſezten Ströme 
in BD gleich groß wären, als vielmehr aus dem Grunde, weil der 
Strom beinahe ganz dur<h ABC gehen und in ADC und BD nur 
unmerkliche Zweigſtröme auftreten würden. Nimmt man umgekehrt die 
Widerſtände in AB und AD als disponibel an, während der zu meſ- 
ſende Widerſtand nah DC oder BC und die Widerſtandsrollen reſp. 
nah BC oder DC verlegt werden, ſo iſt flar, daß die Widerſtände der 
Stüde ABC, ADC einander gleich ſein müſſen und daß alſo der Strom 
ſih notwendigerweiſe gleihmäßig auf beide vertheilt. Jm allgemeinen 
iſt es vortheilhaft, wenn x,, rz, 7, und 1, gleichartige Widerſtände find. 
Die Gleichheit des variabeln und des zu meſſenden Widerſtandes 
erfennt man einfach daran, daß die Nadel ruhig auf Null ftehen bleibt; 
während man die zur Erreichung diefes Zwedes erforderlichen Manipu- 
lationen vornimmt, d. h. den variabeln Widerſtand bald ein wenig ver- 
größert, bald etwas verkleinert, hat man nur zu beobachten, nach welcher 
Seite hin die Nadel jeweilen abgelenkt wird. Es braucht alſo keine 
permanente Ablenkung einzutreten, d. h. es iſ niht nötig, daß der 
Strom unterdeſſen continuirlih in den verſchiedenen Theilen des Appa- 
rates circulirt. Um Zeit zu ſparen und die Erwärmung der Drähte 
ſowie die Fuductionswirkungen zu vermeiden , welche in denſelben durch 
die mit der Aenderung des Widerſtandes Hand in Hand gehende Varia- 
tion des Stromes hervorgerufen werden, foll ſogar der Stromkreis nur 
momentan geſchloſſen werden. Es i} daher zwe>mäßig, in den beiden 
Diagonalen AC und BD je einen Interruptor T, T’ (Fig. 59), z.B. 
einen Deorjeihlüffjel anzubringen; man schließt dann zuerſt den 
Stromkreis des Electromotors, dann denjenigen der Abzweigung, welche 
das Galvanometer enthält, wenn man nach Einſtellung des variabeln
	        
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